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Burkina Faso und seine Masken

Die Masken aus Burkina Faso sind auch über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Das hängt nicht zuletzt an der Tatsache, dass viele der etwa 60 Volksstämme aus Burkina Faso grenzüberschreitende Siedlungsgebiete haben und dass die Kulturen in Westafrika untereinander vernetzt sind. Die Kolonialherren haben willkürlich Grenzen gezogen, wo es überhaupt nicht sinnvoll war. Neuerdings sind aber die Masken der Bwa, die zwischen Ouagadougou und Bobo Dioulasso leben, auch in Europa ein bisschen bekannt geworden. Ein Ensemble war letztens in Frankreich unterwegs, um den Franzosen ihre Tänze zu zeigen.

DSC01615klein Maskenfest Boni

Bis zu 15 Kilo schwere Holzmasken

Und diese Tänze sind wirklich eindrucksvoll, zwar nicht von der tänzerischen Leistung her, sondern wegen der teils gigantischen Masken, die von den Tänzern getragen werden. Manche sind bis zu 15 Kilo schwer und wer sie trägt, kann kaum den Kopf bewegen. Wenn jemand in einem solchen Kostüm steckt und dann die riesige Holzmaske vor seinem Gesicht hat, dann fällt es nicht mehr schwer, an Naturgeister zu glauben.

Bwa in Boni Burkina Faso

Ein Grund zum Feiern: Erntedank

Die Maskentänze der Bwa werden von zwei Balafonisten, einigen Flötisten und einem Trommler begleitet. In meinen mitteleuropäischen Ohren klingt vor allem das Flöten schrill und unharmonisch. Aber es entsteht eine ganz besondere Atmosphäre auf dem kleinen Dorfplatz in Boni, wo ich dem Maskenfestival zum Erntedankfest beiwohnen darf. Die Kinder schauen ehrfürchtig nach den Masken und weichen zurück, wenn eine auf sie zukommt. Die Erwachsenen haben das Ereignis schon seit dem frühen Morgen mit Alkohol begossen und manche sind besonders guter Stimmung.

Maskenfest der Bwa in Boni

Fremd und etwas unheimlich wirken auch die zotteligen Kostüme der Bwa, die zum Masken-Outfit gehören. Diese werden wohl aus getrockneten Pflanzenteilen hergestellt und irgendwie wirken die Männer darin wie riesige zottige Plüschtiere. Ein wahrhaft blasphemischer Gedanke, den ich sofort wieder aus meinem Kopf verbanne.

Im Grunde feiert immer irgendein Stamm ein Fest, egal zu welcher Jahreszeit man sich nach Burkina Faso bemüht. Da die Tänze der Bwa aber so berühmt und beliebt sind, werden dort öfter mal Festivals veranstaltet, aber trotzdem nicht so oft, dass die Dorfbewohner nicht mehr mit Leib und Seele dabei wären. Alle aus dem Dorf schauen sich das Schauspiel mit den Touristen zusammen an.

Das war nun der letzte Post aus dem sagenumwobenen Burkina Faso. Versprochen. Wer noch mehr erfahren will, dem bleibt nur übrig, auf das nächste Buch „Lieblingskrankheit: Reisefieber“ zu warten.

Eure Beatrice!

 

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