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Las Vegas – beschauliche Weihnachten in der Stadt der Lichter

Las Vegas – Weihnachten und Museen in der Stadt der Sünde

Las Vegas ist wahrscheinlich neben Mekka und vielleicht Varanasi die Stadt, die man sich am wenigsten für eine stille und friedliche Weihnachtsfeier aussuchen würde. Tatsächlich ist es in Las Vegas nie, aber auch wirklich nie, still. Allerdings ist Las Vegas dann doch berühmt für seine kostspieligen und überschwänglichen Weihnachtsdekorationen.

2017 hatte ich das Pech, dass das Venetian, das sonst immer den größten Weihnachtsbaum auf dem Las Vegas Strip aufstellt, entweder vom christlichen Glauben abgefallen war oder einem Sparkurs folgte, denn von dem gigantischen Weihnachtsbaum, der in den vergangenen Jahren immer auf der Brücke über dem falschen Canale Grande gestanden hatte, war nichts zu sehen.

Das Wynn und auch das Bellagio jedoch ließen mich nicht im Stich auf der Suche nach verrückter und überschwänglicher Weihnachtsdeko.

Nachdem ich von Weihnachten genug gesehen habe, waren dieses Mal die Museen in Las Vegas an der Reihe. Bekannt und beliebt ist das MOB Museum, in dem es um die Geschichte des organisierten Verbrechens in den USA im Allgemeinen und in Las Vegas im Besonderen geht. Man hat keine Kosten und Mühen gescheut, um die Ausstellung authentisch zu gestalten. So wurde zum Beispiel die Original Mauer, vor der das Valentinstagsmassaker in Chicago stattgefunden hat. Sogar einige der Originalkugeln sind hier ausgestellt. Es gibt hier – wie in fast jedem Museum – viel zu lernen. So erfahre ich, dass Mohammed Ali der erste Boxer in den Staaten war, der nicht von der Mafia kontrolliert wurde. Außerdem werden klare Verbindungen zwischen Lee Harvey Oswald und der Mafia sowie zwischen Lee Harvey Oswalds Mörder und der Mafia hergestellt. Sehr interessant.

Noch spannender fand ich jedoch den Besuch im Nucelar Testing Museum. Schon die Werbeplakate für das Museum, auf denen eine freudestrahlende Frau einen Bikini in Form eines Atompilzes trägt und „it’s a blast!“ ruft, finde ich sehr ansprechend.

Im Museum erfährt man dann, warum es eigentlich keine gute Idee ist, in Las Vegas Urlaub zu machen oder gar dort zu wohnen. In etwa 2-300 Kilometern Entfernung befindet sich das größte nukleare Testzentrum der Vereinigten Staaten und es wurden bisher 828 Atomtests dort durchgeführt. Nevada ist also weitgehend verseucht. Glücklicherweise hat man bald eingesehen, dass die Tests in der Atmosphäre wirklich schädlich für so ziemlich alle und alles in der Umgebung sind, aber dann hat man eben keine Atompilze am Himmel mehr gesehen. Die Forscher sind dann dazu übergegangen, Tests im Boden durchzuführen und gigantische Krater in Zentralnevada entstehen zu lassen. Es ist erschreckend. Die Lernvideos, die der Bevölkerung in den 50er Jahren beigebracht haben, wie man sich vor Nuklearstrahlung schützt, sind erschreckend. Die gesamte Geschichte der Atomtests ist erschreckend, aber auch spannend und lehrreich. Traurig vor allem für Hiroschima und das Bikini Atoll.

Eure Beatrice!

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