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Natur Archive • Beatrice Sonntag

Hadibu – Vergessener Außenposten der Zivilisation

By Allgemein No Comments

Hadibu – Schandfleck im Wandel

Das schönste an Hadibu ist vielleicht der Name der Stadt. Nach einer Woche auf der Insel Sokotra freute ich mich darauf, die Inselhauptstadt zu erkunden, auch wenn ich nicht so recht wusste, was ich mir dort ansehen wollte. Hadibu ist immerhin eine Universitätsstadt. Die Bewohner der Insel haben die Auswahl zwischen einer saudi-arabischen, einer emiratischen und einer jemenitischen Uni. Letztere ist günstiger, hat aber auch einen schlechteren Ruf.

In Hadibu gibt es ein Fußballstadion, das sehr modern wirkt. Es hat kein Dach, ist daher also eher ein Fußballplatz. Der Zaun, der das Spielfeld umgibt, wirkt neu. Er verhindert, dass Bälle das Stadion verlassen. An einer Seite befindet sich eine Tribüne. Aber die Zuschauer sitzen auch auf der etwa drei Meter hohen Mauer, die den Fußballplatz umgibt. Es geht sehr gesittet zu und niemand stört sich daran, dass ich das Gelände betrete. Offenbar ist der Besuch kostenfrei.

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Homhil – Der schönste Infinity Pool der Welt

By Allgemein No Comments

Homhil – Erfrischung wo sie gebraucht wird

Die kleine Ortschaft Homhil liegt an der Nordküste Sokotras, östlich von Hadibu. Das Örtchen ist nichts Besonderes. Hier leben ein paar hundert Menschen, friedlich und in sehr einfachen Verhältnissen. Sie leben zwischen der steilen Kante, wo es etwa 300 Höhenmeter zum Hochplateau hinauf geht und der Küste mit ihren herrlichen weißen Sandstränden. Im Grunde ein Paradies.

Touristen kommen nach Homhil allerdings nicht wegen des Dorfes, sondern wegen des Infinity Pools. Wer hat denn hier einen Infinity Pool gebaut? Sowas gibt es doch sonst nur in Luxushotels. Ganz einfach: Es war die Natur. Sie hat hier einen wunderschönen Pool entstehen lassen, der vom Wasser der Hochebene gespeist wird und aus dem sich ein Wasserfall hinunter in Richtung Küste stürzt. Es ist ein Infinity Pool, weil man das Meer sehen kann, während man darin badet. Das ist die Definition eines Infinity Pools. Darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht. Warum auch.

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Rajshahi – Eine Sandbank und das älteste Museum

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Rajshahi – Quirliger Markt in der winzigen Millionenstadt

Die Stadt Rajshahi ist wenig bekannt. Sie liegt im Nordwesten von Bangladesch nicht weit von der Grenze zu Indien entfernt. Verglichen mit Dhaka ist es eine kleine Stadt mit gerade mal vier Millionen Einwohnern. Also quasi ein Dorf.

Der Markt im Zentrum ist ein Quell des Lebens. Hier ist nach Einbruch der Dämmerung besonders viel los. Unglaublich, wie sich all diese tausenden von TukTuks, Rikschas, Fahrräder und Mopeds aneinander vorbeischieben, dabei hupen, als hinge ihr Leben davon ab und sich nicht berühren. Es grenzt an ein Wunder, dass hier kaum Unfälle geschehen. Offenbar sind die Bewohner von Rajshahi oder zumindest die Rikscha- und TukTuk-Fahrer von Rajshahi allesamt Navigationskünstler.

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Taupo – Ein Augenschmaus, keine Freude für die Nase

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Taupo – Lake Taupo und Orakai Korako

Auf der Nordinsel Neuseelands liegt irgendwo relativ in der Mitte der Taupo See. An diesem See befindet sich eine kleine Stadt, die ebenfalls Taupo heißt. Sie besteht aus einer Uferpromenade, etwa drei Dutzend Restaurants, wahrscheinlich über 100 Hotels und Motels und sicherlich auch ein paar Häusern, in denen tatsächlich jemand wohnt.

Das tolle an Taupo sind der See und die Nähe zu mehreren Naturschutzgebieten. Besonders schön ist das kleine Geothermalgebiet Craters of the Moon. Diese Mondkrater liegen nur ein paar Minuten außerhalb der Stadt und sind mit einem Rundweg aus Holzplanken ausgestattet. So können Besucher unbeschadet über die teilweise sehe heiße Erde spazieren und sich die vielen Löcher im Boden ansehen, aus denen heißer Dampf kommt. Mal blubbert es, mal bläst es, mal rauscht es und mal pfeift es. Sprudelnd kochendes Wasser kommt hier aus der Erde und die Maori erzählen sich, dass ihre Vorfahren in den Löchern ihre Mahlzeiten zubereitet haben. Clevere Idee.

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Kaikoura – Keine Wale, aber dafür Delfine

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten 2 Comments

Kaikoura – Rückwärtssalto lernen Delfine nicht im Zoo

An der Ostküste Neuseelands liegt die kleine Stadt Kaikoura direkt am Meer. Es ist eher ein Dorf als eine Stadt und es gibt wahrscheinlich mehr Hotelzimmer als Wohnhäuser in Kaikoura. In der Sommersaison sind die meisten Hotels ausgebucht. Wie gut, dass ich eine Reservierung habe.

An der Whalestation nützt mir meine Reservierung aber nicht viel, denn für heute sind alle Whale Watching Fahrten abgesagt. Die freundliche Frau am Schalter erklärt mir, dass die Wale heute leider allesamt entschieden haben, viele Kilometer vor der Küste ihre Runden zu drehen. Da sie so weit draußen unterwegs sind, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir welche zu Gesicht bekommen. Als Alternative bietet man mir eine Küstentour mit dem Boot an. Halber Preis. Was ich denn sehen könne? Alles außer Wale.

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Milford Sound – Seelöwen unter wolkigem Himmel

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Milford Sound – Herrliche Seen, glasklare Spiegelbilder und neugierige Keas

Meine erste Station in Neuseeland war Queenstown. Diese Stadt am Lake Wakatipu ist bekannt für verschiedene Winter- und Funsportarten sowie für die herrlichen Berge, die sie umgeben. Statt mich von Klippen oder aus Flugzeugen zu stürzen, habe ich allerdings eine Tour zum berühmten Milfor Sound gebucht.

Obwohl der Milford Sound, der eigentlich ein Fjord und kein Sound ist, nur 55 Kilometer Luftlinie von Queenstown entfernt liegt, dauert die Fahrt dorthin über 3,5 Stunden. Das liegt daran, dass man den gesamten Lake Wakatipu umfahren muss. Es hat sich aber im Grunde gelohnt, denn die Busfahrt war bequem und die Landschaft wird ab Te Anau wirklich schön. Vorher gibt es vornehmlich Schafe und ein paar Hirsche zu sehen. Dann aber wird es ursprünglicher.

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Phillip Island – 32.000 Gründe für einen Besuch

By Kurz und schmerzlos, Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Phillip Island – Putzige Gesellen im Smoking

Wenn Ihr mal in Melbourne seid, kann ich Euch einen kleinen Ausflug nach Phillip Island südlich der Hauptstadt von Victoria sehr empfehlen. Verschiedene Touranbieter unternehmen Fahrten in kleinen Reisebussen, aber es ist auch problemlos möglich, mit einem Mietwagen auf die Insel zu fahren.

Phillip Island ist berühmt als die Pinguin-Insel. Und dafür gibt es einen guten Grund. Genauer gesagt 32.000 gute Gründe. Hier leben nämlich 32.000 Pinguine. Es sind Zwergpinguine, die kleinste der Pinguinarten auf der Welt. Die lustigen Gesellen sind nur etwa 35 Zentimeter hoch, haben aber alles, was ein Pinguin so braucht.

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Rotorua – Schwefel und Regen auf der Nordinsel

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Rotorua – Eine stinkende Touristenstadt

Rotorua stinkt. Ganz ehrlich. Es stinkt nach faulen Eiern. In der ganzen Stadt. Kein Scherz. Daran hat aber niemand schuld. Es gibt keine faulen Eier und es hat sich auch kein Tor zur Hölle geöffnet. Es sind ganz einfach die Schwefelquellen, die rund um Rotorua aktiv sind.

Schon wenn man in Richtung Zentrum fährt, dampft es an verschiedenen Stellen. Heißer Wasserdampf kommt aus Löchern in der Erde und taucht die Stadt in diesen charakteristischen Schwefelduft. Ich fühle mich sofort wie nach Island versetzt, ans gegenüberliebende Ende der Welt.

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Lesotho – Ein Tag im Königreich über den Wolken

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Lesotho – Das Land der Decken

Ich hatte diese Reise nach Südafrika eigentlich gebucht, weil sie einen dreitägigen Aufenthalt in Lesotho einschloss und ich dieses Königreich, das versteckt oben auf einem Berg mitten in Südafrika liegt, unbedingt einmal sehen wollte. Leider bekam ich ein paar Wochen vor Abflug dann die Nachricht, an die ich mich in der Corona-Zeit fast schon gewöhnt hatte. Es war nicht die schlimmste Nachricht: Ihre Reise ist abgesagt. Sondern die zweitschlimmste: Ihre Reise findet statt, aber es gibt eine Planänderung.

Also befand ich mich im September 2022 auf einer Reise durch Südafrika ohne den Abstecher nach Lesotho. Als ich auf dieser Reise in Himeville am Fuße der Drakensberge angelangt war, war ich Lesotho so nahe. Weniger als 30 Kilometer entfernt. Durch einen glücklichen Zufall fand ich dort jemanden, der mich für sage und schreibe 850 Rand, also weniger als 50 Euro, doch noch nach Lesotho brachte. Zwar nur für einen Tag, aber immerhin.

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Graaff Reinet – Die schönste Trostlosigkeit der Welt

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Graaff Reinet – Kolonialstadt, vergessen von der Zeit

In Graaff Reinet habe ich in einem hübschen Bungalow gewohnt, der von dicken Schiebetoren, Stacheldraht und Elektrozäunen umgeben war. Irgendwie fühle ich mich in solchen Etablissements immer etwas eigenartig. Für ein paar Tage ist es okay und ich war natürlich froh, fließendes Wasser und Strom zu haben, ja sogar Wifi. Aber ich könnte mich wahrscheinlich nicht daran gewöhnen, in einer Stadt zu wohnen, wo die wohlhabenden Bewohner ihre Grundstücke wie ein Gefängnis ausrüsten, nur um sich sicher zu fühlen.

Graaff Reinet ist eine alte Kolonialstadt, gegründet von den Holländern, die damals das Land ausgebeutet haben. Es ist die viertälteste Stadt in Südafrika. In der Zeit der Apartheid wurde zementiert, was in der Kolonialzeit begonnen hatte: Die reichen Weißen wohnen hier im Stadtzentrum in den schönen weißen Häusern, die heute unter Denkmalschutz stehen und die Schwarzen oder die Coloures People oder wer sonst noch nicht weiß ist, wohnt halt woanders.

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