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Monthly Archives

November 2022

Isfahan – Die Hälfte der Welt

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Isfahan – Karottensaft und riesige Moscheen

In späten Mittelalter war Isfahan als die Hälfte der Welt bekannt. Der Imam-Platz oder Naqsch-e Dschahan, wie er früher hieß, liegt mitten in der Altstadt und ist sogar für heutige Verhältnisse noch riesig. Er ist einer der größten Plätze der Welt. Zuerst stand da im 16. Jahrhundert ein Palast. Dann kamen weitere Gebäude dazu, schließlich die Frauenmoschee, die heute Lotfollah Moschee genannt wird und dem Palast gegenüber steht.

Dann kam Anfang des 17. Jahrhunderts die Schah Moschee oder Königsmoschee, die heute Imam-Moschee genannt wird, dazu. Als Schah Abbas I. den Palast bauen ließ, hatte er nicht so weit gedacht, dass da auch noch ein paar Moscheen dazukommen würden und dass diese ja Richtung Mekka ausgerichtet werden müssen. Er entschied sich gegen einen Neubau des Palastes und baute die beiden Moscheen so, dass man darin vom Eingang aus um die Ecke gehen muss, um schließlich den Mirhab doch Richtung Mekka ausrichten zu können.

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Oxford – Universitätsstadt mit zauberhaftem Flair

By Kurz und schmerzlos No Comments

Oxford – Wo das Englisch herkommt

Oxford. Diesen Städtenamen habe ich immer mit einer Universität, mit einem Wörterbuch und natürlich mit der englischen Sprache in Verbindung gebracht. Oxford musste es sein, wo das Oxford Englisch herkommt, welches ich im Alltag immer wieder gegen die amerikanische Variante dieser Sprache verteidigen muss. Englisch ist eine interessante Sprache, nicht nur wegen der Unterschiede auf den Kontinenten, sondern weil es immer komplizierter wird, je mehr ich lerne. Französisch fand ich am Anfang schwer und es wurde immer leichter, je mehr ich lernte. Beim Englischen ist es genau umgekehrt. Zumindest kommt es mir so vor.

Genug davon. Kommen wir zu Oxford, der Stadt. Sie ist nicht weit von London entfernt. Wie ich es schon geahnt habe, ich Oxford eine der bekanntesten und renommiertesten Universitätsstädte Europas. Oder vielleicht sollte ich sagen Großbritanniens. Die Briten wollen ja nicht Europa sein. Es gibt sogar jede Menge Unis und Hochschulen in Oxford. Diejenige, die so berühmt ist, heißt Christchurch Universität. Wieder was dazu gelernt.

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Leeds Castle – Ein Schloss aber nicht in Leeds

By Kurz und schmerzlos No Comments

Leeds Castle – Ein Vogelparadies im Grünen

Offenbar fahren viele Menschen nach Leeds und wollen dort das Leeds Castle besichtigen. Dann sind sie erstaunt oder enttäuscht, denn in Leeds gibt es kein Schloss. Mir ging es genau andersherum. Ich war in London und habe einen Ausflug zum Leeds Castle gebucht. Und dann war ich dort und es gab weit und breit kein Leeds. Nur ein Schloss mitten im Grünen.

Aber immerhin war ich da, wo ich sein wollte. Am Leeds Castle. Das Schloss ist von einem Wassergraben umgeben und weit und breit ist nichts als Wald und Wiesen zu sehen. Man könnte kaum idyllischer wohnen. Bisschen langweilig vielleicht, aber idyllisch.

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Sbeitla – Die Tempeltriade, die Karthago schlägt

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Sbeitla – Grandiose Ruinen und Mosaike in Tunesiens Osten

Viele Besucher sind von Karthago ja ein wenig enttäuscht, weil dort so viel weniger erhalten geblieben ist, als man sich vorstellt und wünscht. Nur 15% von Karthago sind überhaupt ausgegraben, weil auf dem Rest die moderne Stadt Karthago steht und wahrscheinlich sind viele Kunstwerke und Gebäude schon früher geplündert oder kreativ umfunktioniert worden. Die Marmorsäulen der Tempel von Karthago, die in Kairouan beim Bau der Großen Moschee eingesetzt wurden, sind nur ein Beispiel.

Wer also von Karthago etwas enttäuscht ist, sollte nicht aufgeben, sondern weiter Richtung Süden fahren. Da kommt man zunächst einmal an den alten römischen Aquädukten vorbei, von denen Teile noch eindrucksvoll gut erhalten sind. Dann kommt man auch an Zaghouan vorbei, wo die Quelle war, deren Wasser über ebendiese Aquädukte befördert wurde. In Zaghouan steht der römische Wassertempel oder was von ihm übrig ist. Übrig sind von diesem Neptun-Tempel immerhin deutlich mehr als 15%.

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Graaff Reinet – Die schönste Trostlosigkeit der Welt

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Graaff Reinet – Kolonialstadt, vergessen von der Zeit

In Graaff Reinet habe ich in einem hübschen Bungalow gewohnt, der von dicken Schiebetoren, Stacheldraht und Elektrozäunen umgeben war. Irgendwie fühle ich mich in solchen Etablissements immer etwas eigenartig. Für ein paar Tage ist es okay und ich war natürlich froh, fließendes Wasser und Strom zu haben, ja sogar Wifi. Aber ich könnte mich wahrscheinlich nicht daran gewöhnen, in einer Stadt zu wohnen, wo die wohlhabenden Bewohner ihre Grundstücke wie ein Gefängnis ausrüsten, nur um sich sicher zu fühlen.

Graaff Reinet ist eine alte Kolonialstadt, gegründet von den Holländern, die damals das Land ausgebeutet haben. Es ist die viertälteste Stadt in Südafrika. In der Zeit der Apartheid wurde zementiert, was in der Kolonialzeit begonnen hatte: Die reichen Weißen wohnen hier im Stadtzentrum in den schönen weißen Häusern, die heute unter Denkmalschutz stehen und die Schwarzen oder die Coloures People oder wer sonst noch nicht weiß ist, wohnt halt woanders.

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