Skip to main content

Ushafa – bei den Gwari oder Gbagyi

Ushafa – Töpfer und Tänzer im Zentrum Nigerias

Im März bin ich in Ushafa gewesen, einem Dorf am Rand von Abuja, das vor allem von den Gwari (oder Gbagyi, wie es korrekt heisst) bewohnt wird. Schon bei meiner Ankunft habe ich gemerkt, dass hier das Leben einen eigenen Rhythmus hat. Ruhig, freundlich und einfach. Die Menschen haben mich offen begrüßt, und mir gerne ihr Dorf gezeigt.

Im Zentrum von Ushafa habe ich das Handwerkszentrum entdeckt, wo vor allem Töpferinnen und Töpfer arbeiten. Ich habe ihnen zugesehen, wie sie aus Ton kunstvolle Gefäße, Schalen und Figuren geformt haben. Die Hände der Frauen und Männer sind geübt, jeder Handgriff sitzt, und die Muster auf den Töpfen erzählen Geschichten aus dem Leben der Gwari. Rund um die Werkstätten haben Kinder gespielt und gelacht. Mit neugierigen Blicken haben sie gestaunt über diese merkwürdige Besucherin. Und ich habe gestaunt darüber, wie viele Kinder es in dem Dorf gibt.

Ein besonderes Erlebnis habe ich am Nachmittag miterlebt, als auf dem Dorfplatz von Ushafa ein traditioneller Tanz der Gbagyi aufgeführt wurde. Männer in Jäger-Outfit und Frauen in schwarz-weißen Kleidern haben getanzt. Dann kam ein Mann in einem schwarz-weiß gestreiften Anzug, der einen Ahnengeist dargestellt hat. Unglaublich, wie er in der Hitze in dem Kostüm auch noch wild tanzen konnte, ohne zu zerfließen.

Die Tänzer wurden begleitet von rhythmischen Trommeln. Im Mittelpunkt der Tänze stand die Figur des Ahnengeists, geheimnisvoll und würdevoll, und die Frauen des Dorfes dürfen nicht alles über ihn wissen. Das bleibt den Priestern vorbehalten. Bestimmten Priestern.

Der Tanz hat nicht nur mich unterhalten, sondern auch die Verbindung der Dorfgemeinschaft zu ihren Vorfahren und zur Natur spürbar gemacht. Es war eine mysthische Atmosphäre und das gesamte Dorf war da, um zuzusehen. Daran merkt man als Besucher, dass so ein Tanz – auch wenn er für die Touristen aufgeführt wird, eine besondere Bedeutung für die Menschen hat.

Ich habe gestaunt, wie lebendig die Traditionen in Ushafa geblieben sind. Die Mischung aus Handwerk, Musik und Gemeinschaft hat dem Dorf eine besondere Atmosphäre gegeben. Am Ende meines Besuchs habe ich das Gefühl gehabt, einen Ort kennengelernt zu haben, der noch ursprünglich war und gleichzeitig mit der modernen Welt ringt und darin seine Daseinsberechtigung finden will

Eure Beatrice!

Leave a Reply