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Nahost Archive • Beatrice Sonntag

Harissa – Eine Statue gegen den Bürgerkrieg

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten 3 Comments

Harissa – Ein wenig Heiligkeit mit einer Seilbahn in die Hölle

Um nach Harissa zu gelangen, fährt man am besten erst einmal nach Jounieh. Das ist der arabische Ballermann des Libanon. Mein Reisebegleiter erklärt mir, dass es in Jounieh sehr viele Bars, sehr viele Nachtclubs, ein grandioses und ziemlich elegantes Casino, Restaurants und auch einige sehr spezielle Etablissements gibt. “Da arbeiten viele Russinnen und Ukrainerinnen. Sie sind sehr aktiv.” Offenbar kommen viele Touristen aus Saudi Arabien, Kuwait, den Emiraten und anderen Ländern mit relativ strengen Verhaltensregeln unheimlich gerne in den Libanon, um hier dem Alkohol, dem Glücksspiel, den Frauen und anderen Vergnügungen zuzusprechen. Frauen aus diesen Ländern kommen sogar hierher, um ohne Schleier herumzulaufen. Stellt euch das mal vor! Offiziell kommen sie alle wegen des angenehmen Klimas.

Oberhalb dieses Sündenpfuhls namens Jounieh befindet sich das Dorf Harissa. Hier stehen eine besonders heilige und auch architektonisch ziemlich eindrucksvolle Kirche und eine Marienstatue. Die Marienstatue ist strahlend weiß mit goldenem Krönchen und steht hier schon seit 1908. Sie ist ganze 9 Meter hoch. Das eigentlich spannende an ihr ist jedoch, dass sie sich während des Bürgerkriegs in Richtung Beirut gedreht hat und die Arme versöhnlich ausgestreckt hat. Der Bürgerkrieg hatte sie wohl stark berührt. Verständlich.

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Jeita – Die größte und die schönste Grotte der Welt

By Auf nach Anderswo 4 Comments

Jeita – Fotografieren streng verboten!

Ein Programmpunkt auf meiner Reise durch den Libanon ist die Grotte in Jeita. Es ist sicherlich die schönste Tropfsteinhöhle im Land, denn ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt noch eine andere gibt. Auf jeden Fall sind die Libanesen unheimlich begeistert von der Grotte in Jeita. Ich höre von verschiedenen Personen (mein Reisebegleiter, mein Fahrer, die freundliche Dame, die das Frühstücksbuffet im Hotel betreibt und der Fischfossilienverkäufer in Byblos), dass es sich um die größte und schönste Grotte der Welt handelt.

Ich nehme mir vor, die Sache mit der Größe zu recherchieren und die Frage der Schönheit selbst zu ergründen. Als mein Fahrer mich am Parkplatz absetzt, ist genau ein anderes Auto da. Kurz kommt mir der Gedanke, dass die Höhle vielleicht geschlossen ist, dann aber fällt mir ein, dass ja seltsamerweise außer mir nur eine Handvoll Touristen in diesem außerhalb von Krisenzeiten so beliebten Reiseland unterwegs sind.

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Baalbek – Die Krönung des Libanon

By Auf nach Anderswo One Comment

Baalbek – Der größte und gleich auch noch der zweitgrößte

Mein Ausflug nach Baalbek stand als letzter Punkt auf meinem Reiseprogramm. An keinem der vorangegangenen sieben Tage konnte mein Reisebegleiter es unterlassen, mich darauf hinzuweisen, dass Baalbel der Höhepunkt der Reise sein würde, der Gipfel, die Krönung und alle Superlative, die er kannte. Dann war es endlich soweit und wir waren auf dem Weg in die Beeka-Ebene.

Baalbek liegt einige Kilometer nördlich von Anjar, nur wenige Kilometer von der syrischen Grenze entfernt inmitten der fruchtbaren Bekaa-Ebene. Schon die Römer waren begeistert von der Tatsache, dass man hier fast alles anbauen kann. Daher haben sie wohl auch Baalbek ausgewählt, um hier ihren größten und weil der so schön geworden war, gleich auch noch den zweitgrößten römischen Tempel weltweit zu errichten. Größer als alles, was es in Rom gab. Und schöner.

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Faqra – Ein einsamer Tempel wartet auf Besucher

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Faqra – Ägyptische und römische Ruinen im Skiparadies

Der Faqra Tempel liegt außerhalb des gemütlichen Dorfes Kfardebian. Um nach Kfardebian zu kommen, gibt es zwischen Beirut und Jounieh irgendwo eine Abfahrt in Richtung Landesinneres. Diese Straße ist sehr kurvenreich und schlängelt sich langsam bergan. Hier befinden sich mehrere Wintersportorte, in denen im September allerdings noch kein Schnee liegt. Ich kann spüren, dass es ein paar Grad kühler ist, als an der Küste, aber es ist noch immer sommerlich warm.

An der Hauptstraße stehen ein Wachturm, ein winziger Tempel und ein Turm, der einst dazu gedient hat, ein weithin sichtbares Feuer zu beherbergen. Schließlich wollten die Römer, die ihn gebaut haben, dass Karawanen und Händler die Siedlung schon von Weitem sehen können. Der Wachturm dient offenbar Jugendlichen aus der Gegend am Abend als Zuflucht, denn neben den mächtigen Steinblöcken, die teilweise noch aufeinander stehen und teilweise verstreut um den Turm herumliegen, sind Zigarettenkippen, Bierflaschen und Keksschachteln zu finden. Leider werden offenbar Teile des Wachturms als Toilette genutzt.

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Anjar – Eine ganze Stadt für mich alleine

By Auf nach Anderswo One Comment

Anjar – Von den Umayyaden zu den Armeniern

Anjar liegt an der Autobahn, die Beirut mit dem etwa zwei Stunden entfernten Damaskus verbindet. Hinter Beirut steigt das Gelände schnell an. Das ist das Libanon-Gebirge. Hinter dem Libanon-Gebirge beginnt die Bekaa-Ebene und kurz bevor sich das Gelände erneut hebt, um die Anti-Libanon-Berge zu bilden, liegt Anjar. Hinter dem Anti-Libanon-Gebirge fängt Syrien an.

Die Stadt Anjar ist mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Es sind allerdings Armenier, die Armenien irgendwann vor etwa 100 Jahren den Rücken gekehrt haben, wahrscheinlich kurz nach dem Genozid an den Armeniern. Heute sind sie alle Libanesen, aber irgendwie trotzdem Armenier. In einem Vielvölkerstaat wie dem Libanon ist es nicht leicht, mit den vielen Identitäten mitzuhalten. Auf jeden Fall macht das einen Teil des Reizes dieses Landes aus.

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Katar – Baustelle im Umluftherd

By Kurz und schmerzlos No Comments

Qatar Airways bringt mich auf die Idee, aus einer Zwischenlandung einen Kurzurlaub zu machen und zwei Übernachtungen in Doha einzuplanen um mir die Hauptstadt des kleinen Wüstenstaates etwas genauer anzusehen. Schon an dem Schalter, wo man das Visum erhält, wird man Zeuge modernster Technik: Ein Visum kann nur erwerben, wer entweder eine Visa oder eine Mastercard besitzt. Hinterweltler, die eine American Express Karte haben oder auf Bargeld schwören, kommen also garnicht erst rein. Mein nepalesischer Guide versichert mir, dass ich alles, was hier in irgendeiner Weise sehenswert ist, locker innerhalb von vier Stunden sehen kann. Doha wurde also quasi als Stopover Destination gebaut.

Hier ist der Winter mit Höchsttemperaturen von 35ºC schon recht sommerlich aber der Sommer, der nun beginnt, kann mit Temperaturen um die 55ºC wirklich beeindruckend sein. Ich fühle mich wie in einem Umluftherd: Es ist heiß und es weht konstant ein heftiger Wind. Vor dem Flughafengebäude rettet mich ein Angestellter der Flughafensicherheit davor, in ein illegales Taxi einzusteigen. Beinahe liebevoll tätchelt er die Wange des illegalen Taxifahrers und sagt zu ihm auf Englisch „Du weisst doch, dass du das nicht darfst!“

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Jerusalem – Geburtsstätte der Weltreligionen

By Traumziel weit weg No Comments

Jerusalem – die Stadt der religiösen Geschichten

An Jerusalem erinnere ich mich immer wieder gerne. In vielen Ländern erinnern mich Kirchen, Statuen und noch viel öfter Geschichten aus den Weltreligionen an etwas, das ich in Jerusalem gesehen habe. Die Klagemauer und der Felsendom erscheinen regelmäßig im Fernsehen, wenn auch oft aus unerfreulichen Anlässen. Trotzdem habe ich Jerusalem als ein eher friedliches Reiseziel erlebt, auch wenn man als Tourist an vielen Stellen daran erinnert wird, dass die Sicherheitslage immer wieder auf wackeligen Füßen steht.

 Jerusalem  Jerusalem, Ölberg

Besonders beeindruckt hat mich die Grabeskirche. Wer mich kennt, der weiß, dass ich an keinen Gott glaube. Erst vor ein paar Wochen hat mich jemand verdutzt angeschaut und mir gesagt: „Für eine Atheistin weißt Du aber erschreckend viel über Religionen.“ Das stimmt. Ich interessiere mich brennend für alle Göttergeschichten, Dämonenmärchen und Geistererzählungen. Ich kann nicht genug davon bekommen, egal von welchem Kontinent die jeweiligen Götter stammen. Read More

Masada – Festung und Nationalstolz

By Traumziel weit weg No Comments

Nationalstolz und tragische Geschichten mitten in der Wüste

Die Festung von Masada im Süden von Israel mitten in der Wüste und unweit des Toten Meeres ist nicht nur ein starkes Symbol für die jüdische Glaubensgemeinschaft und den israelischen Staat, sondern auch eine UNESCO Welterbestätte und ein faszinierendes Ausflugsziel für alle, die sich für Architektur und Geschichte interessieren oder grandiose Ausblicke lieben.

In nicht einmal eineinhalb Stunden Fahrt erreicht man von Jerusalem aus den Masada Nationalpark. Man kann entweder am Toten Meer entlang fahren oder durch das Westjordanland über Hebron fahren, was die Touristenbusse der israelischen Agenturen in der Regel nicht tun. Ein Vorteil der Strecke am Wasser entlang ist die Landschaft. Das Tote Meer ist eine der extremsten Naturlandschaften dieses Planeten.

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Amman – Qumran Rollen und römische Ruinen

By Berufswunsch Tourist No Comments

Zwischen Orient und Moderne

Die schöne Hauptstadt von Jordanien ist eine Mischung aus Orient und moderner Großstadt. Man findet hier sowohl römische Ruinen als auch einen arabisch anmutenden Basar wie moderne Haute Couture Boutiquen, Moscheen und ein Museum, in dem mit den Qumran Rollen Dokumente ausgestellt sind, die für die Christenheit und das Judentum von essentieller Bedeutung sind.

Dieses Museum, in dem einige der weltberühmten Qumranrollen ausgestellt sind, ist ein unscheinbares winziges Gebäude. Zumindest war es das 2010. Damals warteten die Rollen und einige andere Artefakte darauf, dass man ihnen ein angemessenes Museum bauen würde. Ich werde demnächst mal wieder dorthin fahren müssen, um nachzusehen, ob das geschehen ist. Die Qumranrollen sind uralte Schriftstücke aus der Zeit zwischen 250 vor Christus und zu Lebzeiten Christi. Viele dieser Schriftstücke geben eine etwas andere Version dessen wieder, was in der Bibel steht. Daher waren sie in den 40er und 50er Jahren, als sie im Westjordanland entdeckt wurden auch ein wenig ein Pulverfass und eine Bedrohung für die Macht der Kirche. Ein faszinierendes Thema. Leider kann ich natürlich nichts lesen, denn die Texte sind in aramäisch, hebräisch und griechisch geschrieben.

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Petra – Weltwunder in der Wüste

By Berufswunsch Tourist No Comments

Ein märchenhaftes Einzelstück in der Wüste

Meine Reise in die Felsenstadt Petra ist nun schon eine Weile her, aber ich habe die Bilder aus der jordanischen Wüste noch sehr gut vor Augen. Petra zählt zu den Weltwundern, die man so schnell nicht vergisst und die ich zu den Top 10 Attraktionen dieser Erde zähle. Petra ist einzigartig, weil die Nabatäer meines Wissens nach sonst nichts vergleichbares hinterlassen haben. Während die Römer den gesamten Mittelmeerraum mit unglaublichen Denkmälern zugepflastert haben, ist diese Felsenstadt, die von den Nabatäern gebaut wurde, ein wunderschönes Einzelstück.

Man gelangt durch eine lange und am Ende sehr schmale und hohe Schlucht zum Eingang von Petra. Hier sind nur Fußgänger und Pferde unterwegs. Schon die Steine der Schlucht, die Siq genannt wird, sind zauberhafte Fotomotive und spätestens am Ende des Siq, wenn man sich dem berühmten Schatzhaus nähert und es durch den schmalen Felsspalt teilweise erkennen kann, packen alle Touristen ihren Fotoapparat aus.

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