Die Stadt Ilorin liegt im nigerianischen Bundesstaat Kwara, der sich der Harmonie verschrieben hat. Man ist hier besonders stolz darauf, dass seit langer Zeit Frieden herrscht, dass alle Gäste willkommen sind und dass es zwischen den Religionen keine Streitigkeiten gibt. Zumindest kaum.
Ich fühlte mich in Ilorin sehr willkommen. Vor allem die Kinder haben mich gleich in ihr Herz geschlossen, sind um mich herum gesprungen und wollten von mir fotografiert werden.
Die Stadt Idah ist das Zentrum der Igala-Kultur. Hier haben sich vor 500 Jahren die Igala niedergelassen und sie haben das Land gegen zahlreiche Angriffe von allen Seiten verteidigt. Die Igala sind Nachbarn der Yoruba und des alten Königreichs Benin.
Bis heute gibt es einen König der Igala. Sein Titel ist Attah. Das bedeutet Vater, denn er ist verantwortlich für sein Volk wie ein Vater für seine Kinder. Bevor ich die Stadt Idah besuche, muss ich als ausländischer Gast zunächst beim Attah vorstellig werden, ein paar Kolanüsse und eine Flasche Gin übergeben sowie die rituelle Genehmigung zur Stadtbesichtigung einholen.
Lokoja liegt recht zentral in Nigeria, jedoch bereits so weit nördlich, dass ein vor 1900 zum nördlichen Protektorat gehört hat. In Lokoja fließen Benue und Niger zusammen, um als Niger gemeinsam weiter nach Süden zu fließen und sich ins Meer zu ergießen. Der Fluss ist hier sehr breit und bereitet sich darauf vor, zum Nigerdelta zu werden.
Diesen Zusammenfluss kann man sich in Lokoja natürlich anschauen. Am besten mit einem Boot. Die Fahrt war schön, aber bei 40 Grad in der prallen Sonne auch etwas beschwerlich. Immerhin habe ich einige Fischer getroffen, die Insel an der Mündung gesehen und konnte den Frauen am Ufer dabei zusehen, wie sie Wäsche waschen und Wasser holen.
Abuja ist bekanntlich die Hauptstadt von Nigeria, allerdings erst seit etwas mehr als 30 Jahren. Vorher war es eine Kleinstadt. Jetzt ist Abuja eine Millionenstadt mit schnell wachsenden Slums. Davon merkt man aber im Zentrum nichts, denn Abuja wirkt sehr modern.
Da stehen Geschäftsgebäude, Einkaufszentren und Verwaltungen sowie Botschaften an breiten sauberen Straßen. Die riesige Moschee glänzt mit ihrer goldenen Kuppel in der Sonne und der Verkehr ist sehr viel erträglicher als im Molloch Lagos.
Kampong Phluk ist ein ganz besonderes Dorf, wenn auch nicht das einzige in Kambodscha, das so besonders ist. In Kampong Phluk leben die Menschen auf ganz eigene Weise mit dem Wasser, vom Wasser, auf dem Wasser und am Wasser.
In der Regenzeit steht das Dorf unter Wasser. Daher sind die Gebäude auch auf Stelzen gebaut. Je nach Wasserstand bewohnen die Menschen nur das oberste Stockwerk oder auch die Stockwerke unterhalb der eigentlichen Wohnung. Sie erreichen ihre Wohnungen mit dem Boot und sind nur auf dem Wasser unterwegs. Es ist der Tonle Sap See, der sich so stark ausbreitet, dass Kampong Phluk vollständig unter Wasser steht.
Ich war bereits 2007 und 2014 in Siem Reap und habe mir die eindrucksvollen Tempelanlagen von Angkor Wat angeschaut. Ich kann nicht oft genug sagen, dass ich nicht verstehen kann, dass diese 1000 Jahre alte Stadt, von der so viel erhalten ist, es 2011 nicht auf die Liste der neuen sieben Weltwunder geschafft hat. Jeder, der einmal die Cristo-Statue in Rio besucht hat und Angkor Wat gesehen hat, wird meiner Meinung nach den Kopf schütteln über die Ergebnisse dieser Abstimmung damals.
Glücklicherweise ist es vollkommen egal, wer zu den Weltwundern zählt und wer nicht. Für mich zählt Angkor zu meinen Highlights auf dieser Welt, die ich jedem nur absolut empfehlen kann. Siem Reap ist zudem eine Easy Peasy Touristenstadt, in der es Hotels aller Preisklassen, billiges gutes Essen und kurze Wege gibt. Es ist friedlich und sicher. Niemand wird gezwungen, Insekten zu essen. Es gibt Bier für einen Dollar und Massagen für 8 Euro pro Stunde. Hier findet jeder sein Glück.
Ich war schon öfter in Thailand und habe mir dieses Mal eine neue Region ausgesucht: die Insel Phuket. Sie ist berühmt, hat sehr viele Besucher jedes Jahr und ich erinnere mich, dass Phuket nach der Pandemie der erste Teil Thailands war, der für Touristen wieder besuchbar war. Es war quasi ein Testgebiet.
Ich liebe Thailand. Thai-Küche, das Wetter, das Obst, die Landschaften, die Massagen und Muay Thai. Aber Phuket hat mich ein wenig enttäuscht. Erstens gab es auf der Insel viel weniger Auswahl an Obst, als an all den anderen Orten, die ich vorher besucht hatte. Ich will nicht ausschließen, dass das an der Jahreszeit lag. Was aber nicht an der Jahreszeit gelegen haben kann, war, dass auf Phuket alles wahnsinnig touristisch ist. Die gesamte Insel scheint nur auf Besucher ausgerichtet zu sein. Nach den vielen Trips in absolut untouristische Länder war ich das vielleicht einfach nicht mehr gewöhnt. Aber es hat mich schockiert. Es gibt auf Phuket nicht viel zu sehen, eigentlich nur Strände und ein paar Gebäude, Statuen und Tempel, die aber mit dem Festland nicht mithalten können. Wer Strandurlaub mag, wird es hier sicher lieben. Aber mein Fall ist das einfach nicht.
Tonle Sap ist sowohl der Name eines Flusses als auch eines Sees mitten in Kambodscha. Der Tonle Sap ist ein ganz besonderer Fluss, denn er kann die Fließrichtung ändern. Tatsächlich. Klingt komisch. Aber der Tonle Sap fließt in der Trockenzeit von Norden nach Süden in den Mekong, um dann gemeinsam mit dem Mekongwasser in Richtung Meer zu reisen. Aber in der Regenzeit, wenn der Mekong zu einem reißenden noch riesigeren Strom wird, drückt er das Wasser in den Tonle Sap hinein, sodass dieser dann in Richtung Norden fließt und dem Tonle Sap See noch mehr Wasser beschert.
Es ist unvorstellbar, dass der See innerhalb eines Jahres mal einen Meter tief und mal 12 Meter tief ist. Viele Menschen, die in der Umgebung wohnen, haben schwimmende Häuser. Viele Dörfer am Ufer sind auf Stelzen gebaut, sodass sie in der Trockenzeit über hohe Treppen und in der Regenzeit per Boot erreichbar sind. Diese schwimmenden Dörfer sind wahrscheinlich in der Regenzeit wirklich sehenswert. Ich war in der Trockenzeit dort und habe über die Stelzenhäuser gestaunt. Ein wenig Bootfahren kann man trotzdem, nur eben nicht auf der Hauptstraße.
Kaum eine Stadt in Asien hat so gegensätzliche Hauptattraktionen wie Phnom Penh in Kambodscha. Die Hauptstadt des grünen flachen Landes mit seinen 17 Millionen Bewohnern besteht aus einer Altstadt am Fluss, vielen modernen Hochhäusern, die nicht älter als zehn Jahre sind, aus dem prachtvollen Königspalast, der um die 200 Jahre alt ist und den Monumenten, die einem der grausamsten Regime des 20. Jahrhunderts gedenken: den Khmer Rouge.
Ich wollte beides sehen: die Pracht des Palastes mit seinen goldgelben Dächern und den vielen Tempeln, aber auch die Killing Fields und das Tuol Sleng Gefängnis.
Von Phuket aus kann man ganz prima einen Tagesausflug mit der Fähre oder dem Speed Boat nach Kho Phi Phi unternehmen. Die Fähre braucht etwa zwei Stunden, um zur Insel Phi Phi Le zu gelangen, die seit dem Jahr 2000 dank des Films The Beach mit Leonardo Dicaprio weltbekannt ist.
Phi Phi ist nicht nur eine einzige Insel, sondern eine Inselgruppe in der Andaman See, also da, wo auch Phuket liegt. Mit dem Speed Boad ist Phi Phi Le in etwa eineinhalb Stunden erreichbar. Da ist Phi Phi Don, wo die Fähre anlegt und da ist Phi Phi Le, wo sich der Maya Strand befindet. Dieser ist Ziel all der Besucher, die einen Tagesausflug buchen. Die Touren haben sehr unterschiedliche Schwerpunkte und laufen alle möglichen Buchten und Inseln an, aber ich glaube, dass alle diese Touren zum Maya Strand fahren. Dort ist auf jeden Fall die Hölle los und man darf seit einiger Zeit nicht mehr dort baden, weil die viele Sonnencreme die Unterwasserwelt ernsthaft gefährdet hat. Jetzt dürfen die Touristen nur noch mit den eingecremten Füßen ins Wasser, nicht mehr mit dem ganzen schmierigen Körper. Das bedeutet, dass man auch besser Fotos von der wunderschönen Szenerie machen kann, denn natürlich ist der Maya Strand ein Paradies. Wunderschön. Das wusste auch Danny Boyle, der diese Kulisse für den Film ausgesucht hat.