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Ushafa – bei den Gwari oder Gbagyi

By Allzeit urlaubsreif No Comments

Ushafa – Töpfer und Tänzer im Zentrum Nigerias

Im März bin ich in Ushafa gewesen, einem Dorf am Rand von Abuja, das vor allem von den Gwari (oder Gbagyi, wie es korrekt heisst) bewohnt wird. Schon bei meiner Ankunft habe ich gemerkt, dass hier das Leben einen eigenen Rhythmus hat. Ruhig, freundlich und einfach. Die Menschen haben mich offen begrüßt, und mir gerne ihr Dorf gezeigt.

Im Zentrum von Ushafa habe ich das Handwerkszentrum entdeckt, wo vor allem Töpferinnen und Töpfer arbeiten. Ich habe ihnen zugesehen, wie sie aus Ton kunstvolle Gefäße, Schalen und Figuren geformt haben. Die Hände der Frauen und Männer sind geübt, jeder Handgriff sitzt, und die Muster auf den Töpfen erzählen Geschichten aus dem Leben der Gwari. Rund um die Werkstätten haben Kinder gespielt und gelacht. Mit neugierigen Blicken haben sie gestaunt über diese merkwürdige Besucherin. Und ich habe gestaunt darüber, wie viele Kinder es in dem Dorf gibt.

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Avebury – Mittsommer zwischen Steinen, Schafen und Hippies

By Kurz und schmerzlos No Comments

Avebury – Das Dorf im Kreis

Mittsommer in Avebury. Die Sonne scheint, der Himmel ist wolkenverhangen, aber es ist warm. Ich stehe mitten in einem der größten Steinkreise der Welt. Um mich herum soazieren Hippies, meditieren, singen, opfern den uralten Steinen Blumen und ganze Laibe Brot. Friedliche Stimmung, überall Lachen und Musik. Die Steine wirken wie stumme Zeugen, sie stehen da, gewaltig und ruhig, als hätten sie schon alles gesehen. Haben sie vielleicht auch. Und vielleicht freuen sie sich sogar über das Brot. Wer weiß?

Der Steinkreis von Avebury liegt in Wiltshire, England, und ist älter als die meisten Bauwerke Europas. Die Sandsteine wurden vor etwa 5500 Jahren aus Wales hierher geschafft. Entweder von den Bewohnern der Gegend oder von den schmelzenden Gletschern – da sind sich die Forscher nicht einig. Druidische Magie ist eine weitere sehr valide Theorie. 

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Mussawarat as-Sufra – Das vergessene Wunder im Sudan

By Auf nach Anderswo No Comments

Mussawarat as-Sufra – Ein Tempel mitten im Nirgendwo

Im Spätherbst 2021 bin ich in den Norden des Sudans gereist, ein wenig abseits bekannter Touristenpfade. Nach Stunden auf staubigen Pisten sind zwischen sanften Sandsteinhügeln irgendwann die alten Mauern von Mussawarat as-Sufra aufgetaucht – ein Anblick, der sofort Ehrfurcht einflößt.

Die Tempelanlage stammt aus der Zeit des antiken Königreichs Kusch. Die Steine sind also etwa 2.000 Jahre alt und bis heute von Rätseln umgeben. Die Dimensionen sind beeindruckend: Weitläufige Höfe, miteinander verbundene Wege und Gänge sowie Rampen bilden ein Labyrinth, das damals möglicherweise als religiöses Zentrum und Pilgerstätte diente. Siedlungsspuren fehlen gibt es nicht. Niemand hat in Mussawarat as-sufra gewohnt. Alles deutet darauf hin, dass Menschen nur zu bestimmten Anlässen hierher gekommen sind.

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Belfast – Modern, rebellisch, bunt

By Kurz und schmerzlos No Comments


Belfast – Hippe Stadt nach den Bomben

Belfast hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Es ist eine abwechslungsreiche Stadt mit einer spannenden Geschichte und einem ganz besonderen Charme, der sich in sehr unterschiedlichen Aspekten zeigt. Die Menschen in Belfast sind – wenn auch schwer zu verstehen – herzlich. Sie haben einen rauen trockenen Humor, der mir sehr gefällt.

Sich in der Stadt zu bewegen, ist einfach und praktisch. Die Bustickets sind nicht teuer und die Innenstadt ist sehr fußgängerfreundlich. Ich war also viel zu Fuß unterwegs, um von einem zum anderen Ende Belfasts zu gelangen. Es lohnt sich, auch die Stadtviertel außerhalb des historischen Zentrums zu erkunden, denn einerseits findet man dort grandiose Graffiti und andererseits diesen rauen Charme der irisch anmutenden Arbeiterviertel aus Backstein. Vor allem in West-Belfast, wo mehr irische als britische oder nordirische Fahnen wehen, ist der rebellische Geist noch zu spüren. Hier lehnen viele die Tatsache ab, dass Nordirland ein Teil von Großbritannien ist. Sie sehen das Königreich noch immer als Kolonialmacht an, auch nach einigen hundert Jahren.

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Lagos – Megacity mit Äffchen

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Lagos – Kunst, Industrie, Geschichte und Verkehrschaos

Lagos ist eine der größten Städte in Afrika. Obwohl sie den Hauptstadttitel seit einiger Zeit nicht mehr trägt, ist und bleibt die Megacity die bedeutendste und mit Abstand größte Stadt in Nigeria. Das Nationalmuseum befindet sich hier, nicht in der Hauptstadt Abuja. Es ist nur eines von vielen Museen und zeigt unter anderem einige Benin-Bronzen. Es sind wunderschöne Stücke und zwar solche, die nicht von den Briten geraubt wurden.

Wer einmal im British Museum war, erhält den Eindruck, dass alle Kunst vom Königshof in Benin City nach London gebracht wurde. Zumindest kam es mir so vor. Es gibt aber noch in vielen anderen europäischen Museen geraubte Benin Bronzen und jetzt weiß ich, dass auch Nigeria noch welche hat. Ein Glück, dass die Diebe nicht alles erwischt haben, denn die Debatte um die Rückgabe der Bronzen wird sich sicher noch einige Jahrzehnte hinziehen.

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Nordirland – Die Küste der Riesen

By Kurz und schmerzlos No Comments


Nordirland – Wo Game of Thrones lebendig wird

Die Tour entlang der nordirischen Nordküste wird angepriesen als eine Reise in die Welt von Game of Thrones. Gleich an mehreren Stellen können sich Fans und solche, die es werden wollen, in die Szenerie der Geschichte von George R.R. Martin begeben. Die Busfahrer, die auf der malerischen Küstenstraße unterwegs sind, kennen all diese Orte und fahren für die Passagiere gerne etwas langsamer, dort, wo Aria Stark vorbei gekommen ist.

Ich weiß nicht, ob George R.R. Martin je in Nordirland war, aber seine Geschichte passt perfekt in diese wunderschöne, raue und gleichzeitig magische Landschaft hinein. Ich habe mir die Burgen angesehen, die zu Schauplätzen wurden und die zauberhaften Dark Hedges, eine Allee von majestätischen Bäumen, die 1775 gepflanzt wurden und seither auf ihren Durchbruch als Filmkulisse gewartet haben.

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Las Vegas – Und jährlich grüßt die Stadt der Sünde

By Kurz und schmerzlos No Comments

Las Vegas – Um eine Attraktion reicher

Ich muss mal nachsehen, wie viele Blogartikel ich mittlerweile über Las Vegas geschrieben habe. Vielleicht schon ein Dutzend? Auf jeden Fall ist Las Vegas mit London und Paris eine der Städte, die ich schon sehr oft besucht habe. Es ist verrückt, aber ich liebe Las Vegas. Die Stadt ist so kitschig und verschwenderisch, was ja eigentlich überhaupt nicht mein Fall ist, aber irgendwie hat Las Vegas seinen Zauber.

Meine Begeisterung für die Stadt der Sünde kommt sicher auch daher, dass es dort fast so viel kulinarische Wunder gibt wie in London. Man könnte sich wahrscheinlich zwei Wochen lang durch Las Vegas fressen und jeden Tag drei neue Restaurants ausprobieren und hätte nicht einmal die Hälfte der Lokale getestet. Gute Pizza darf man natürlich nicht erwarten, aber Thai, Vietnamesisch, Äthiopisch, Bagel, Käsekuchen oder Eiscreme sind einfach grandios.

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Badagry – Auf den Spuren der Sklaverei

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Badagry – Auch ein Ort der Wiedrkehr

Badagry liegt an der Küste Nigerias, etwa 50 Kilometer von der Megacity Lagos entfernt. Die Stadt hat eine lange Geschichte, die eng mit dem Sklavenhandel verbunden ist. Daher erfahren Besucher von Badagry viel über Sklavenhandel im Allgemeinen, den transatlantischen Sklavenhandel im Besonderen und über die Rückkehrer, welche hier eine bedeutendere Rolle spielten, als in anderen afrikanischen Ländern.

Während in Ghana und im Senegal der Fokus der Erinnerung auf der Entführung, Gefangennahme, Entmenschlichug, Grausamkeit und dem Massenmord an Afrikanern liegt, gibt es in Badagry einen weiteren Aspekt, der hervorgehoben wird. Natürlich steht auch hier ein Denkmal am „point of no return“. Es ist leider verrostet und zusammengebrochen. Aber in Badagry wird auch an due Rückkehrer erinnert.

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Abeokuta – Unter dem Felsen

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Abeokuta – Voodoo und Egba

In Abeokuta leben die Egba, hauptsächlich. Die Stadt wächst schnell und hat heute über eine Million Einwohner. Nicht nur Egba. Aber wer etwas über diese Ethnie erfahren will, der ist in Abeokuta an der richtigen Stelle. Die Egba sind erst spät hierher gekommen und zwar um 1830.

Damals sind mehrere Familien aus dem damaligen Oyo Empire geflohen, weil dort Krieg herrschte und sie um ihr Leben gefürchtet haben. Sie kamen von weit her und ließen sich an einem Felsen nieder, wo sie sich versteckten.

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Idanre – Geisterstadt auf dem Felsen

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Idanre – Kletterpartie zur UNESCO

Die Stadt Idanre liegt südlich von Akure in Nigeria und ist nicht gerade das, was man unter einem beliebten Touristenziel versteht. Ich hatte noch nie von Idanre gehört, bevor ich meine Reise nach Nigeria gebucht hatte.

Umso überraschter war ich, als ich dort eine grandiose Landschaft und eine eindrucksvolle historische Stätte erleben durfte. Offenbar steht die verlassene Siedlung auf den Felsen bei Idanre auf der Warteliste des UNESCO-Welterbes und ich glaube, dass sie da auch hingehört, also nicht auf die Warteliste, sondern zur UNESCO.

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