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Dinkelsbühl und Nördlingen – Willkommen im Mittelalter

By Kurz und schmerzlos No Comments

Dinkelsbühl und Nördlingen – Fachwerk, Schweine und Wehrgänge

Dinkelsbühl ist offenbar eines der Ziele, für die Deutschland außerhalb Europas bekannt ist. Ich habe den Namen schon öfter gehört, mir aber nicht viele Gedanken darum gemacht. So war es wahrscheinlich gut, dass ich irgendwann einfach mal in der Nähe war und mir Dinkelsbühl anschauen konnte.

Auf einem Stadtrundgang habe ich viel über die Stadt gelernt, die durch Tuchherstellung, Steuern und Zölle einst sehr reich wurde. Sehr reich zu sein hat immer seine Vorteile. Dinkelsbühl hatte zum Beispiel durch den obszönen Reichtum der Stadt die Möglichkeit, aus insgesamt acht Belagerungen ohne Beschädigungen hervorzugehen. Wo andere Städte geplündert und niedergebrannt wurden, konnte Dinkelsbühl seine Besatzer und neuen Besitzer stets mit einem mittelgroßen Haufen Gold davon überzeugen, das doch bitte sein zu lassen. Daher ist die Innenstadt von Dinkelsbühl auch nach dem 30-jährigen Krieg unversehrt geblieben. Ein seltenes Glück. Ein Glück auch, dass der 30-jährige Krieg nicht noch länger gedauert hat, denn nach der achten Eroberung ging den Dinkelsbühlern schließlich doch das Geld aus. Zwölf Tonnen Gold sollen im Rahmen dieser groß angelegten Bestechungsserie den Besitzer gewechselt haben.

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Qalansiya – Bei Ebbe und bei Flut

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Qalansiya – Eine Nacht an der Lagune

Qalansiya ist die zweitgrößte Stadt auf der Insel Sokotra. Das hat nichts zu bedeuten, denn auch wenn die Einheimischen von der „City of Qalansiya“ sprechen, hat die Stadt weniger als 2000 Einwohner. Die Gebäude bestehen aus Steinen und Mörtel. Sie erinnern stark an das jemenitische Festland. Glücklicherweise ist Sokotra und damit auch Qalansiya ein friedlicher Ort. Kinder laufen barfuß auf den steinigen Straßen herum. Die Frauen sind vollkommen in schwarz verschleiert. Ziegen sind unterwegs und auf den Dächern sitzen Schmutzgeier.

In der Umgebung von Qalansiya gibt es ein paar wunderschöne Orte, derentwegen sich der Besuch lohnt. Im Norden der Stadt befindet sich die Detwah Lagune. Sie wechselt im natürlichen Rhythmus zwischen Ebbe und Flut und damit komplett ihr Erscheinungsbild. Bei Ebbe kann man tolle Spaziergänge machen, entweder zwischen Lagune und Strand oder auch am Rand.

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An der Romantischen Straße – Schlösser und Altäre

By Kurz und schmerzlos No Comments

Creglingen und Weikersheim – Riemenschneider und Fingerhüte

An der sogenannten Romantischen Straße liegen sehr viele Städte und Dörfer, die bekannt sind, aber auch andere. Von Creglingen hatte ich zum Beispiel noch nie gehört. Es erscheint eigenartig, dass Creglingen eine Stadt ist, denn diese Stadt besteht aus einer Handvoll winziger Dörfer, die zusammen weniger als 5000 Einwohner haben.

Warum ist Creglingen also unter Kennern berühmt? Ich würde ja sagen, dass das an dem Fingerhutmuseum liegen muss, das immerhin so grandiose Exponate aufweisen kann wie einen australischen Fingerhut aus Känguruleder, Fingerhüte aus Indien und solche mit dem Bildnis von Papst Johannes Paul II. darauf.

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Natore – Ein Palast kommt selten allein

By Die Jetlagjägerin No Comments

Natore – Königin mit Stil

In Natore irgendwo zwischen Dhaka und Rajshahi im Nordwesten von Bangladesch steht ein Palast. Aber nicht bloß ein Palast, sondern gleich mehrere. Hier lebte einst eine Königin. Das war so vor etwa 300 Jahren. Sie war beliebt, denn sie hat einiges für das Volk getan.

Ihre beiden Söhne bekamen jeweils einen eigenen Palast erbaut, direkt neben dem von Mama. Und jeder der Paläste musste natürlich auch einen Tempel haben. Da diese Leute Hindus waren, handelte es sich um Tempel für Shiva und Krishna. In einem der Tempel lebt heute die Familie, die sich um das Anwesen kümmert. In Bangladesch scheint sich niemand so richtig um die alten Gemäuer zu scheren. Manche sind zwar ganz gut in Schuss, wie auch der Hauptpalast dieser Königin, aber andere, wie zum Beispiel der Tempel neben dem Palast, verfallen einfach.

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Togoville – Mit der Pirogge zur Voodoo-Priesterin

By Die Jetlagjägerin No Comments

Togoville – Voodoo und Johannes Paul II

Auf dem Weg von Lomé in Richtung Osten kommt man am Togosee vorbei. An einer Stelle, wo dieser Brackwassersee besonders schmal ist, braucht man mit einer Pirogge nur einige Minuten, um nach Togoville überzusetzen. Die Stadt hat eine internationale Geschichte, unter anderem als Hauptstadt der einstigen deutsche Kolonie Togo. Damals hieß sie Togostadt. Dann wurde sie unter den Franzosen zu Togoville.

Mitten in der Stadt steht ein Denkmal, das an die Vertragsunterzeichnung erinnert, mit der König Mlapa und der deutsche Botschafter Gustav Nachtigall besiegelten, dass Togo ein Protektorat von Deutschland werden würde. Das hielt nicht lange, aber zum 100. Geburtstag der Unterzeichnung wurde dieses Denkmal errichtet.

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Diriyah – Ruinen auf Hochglanz

By Die Jetlagjägerin No Comments

Diriyah – UNESCO Welterbe in Riad

Die Altstadt von Riad ist mittlerweile umgeben von modernen Vierteln, in denen die Hauptstadtbevölkerung lebt und arbeitet. Sie wird teilweise abgerissen und es entstehen neue Gebäude. Während in der zentralen Altstadt von Riad nur einige Bauwerke erhalten bleiben werden, gibt es in Riad, oder besser gesagt direkt neben Riad noch eine Altstadt, die erhalten bleiben wird. Sie heißt Diriyah oder Dariyah und steht teilweise unter dem Schutz der UNESCO.

Diriyah war eine unabhängige Stadt, die mittlerweile an Riad herangewachsen ist. Mitten im Wadi Hanifah ist Diriyah heute ein Ort, an dem viel geschieht. Die UNESCO hat den Ortsteil At Turaif unter Schutz gestellt und die Saudis ermutigt, hier umfassende Maßnahmen zur Erhaltung der alten Bausubstanz und der Ruinen zu unternehmen.

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Würzburg – Phoenix aus der Asche

By Kurz und schmerzlos No Comments

Würzburg – Wie viele Kirchen sind eine zu viel?

Würzburg ist bekannt. Aber ich war 2024 zum ersten Mal dort. Tolles Wetter, Wochenende, viel Zeit und eine unbekannte Stadt voller historischer Sehenswürdigkeiten. Was will man mehr?

Die Residenz des Fürstbischofs ist sicherlich eine der Hauptattraktionen und daher stand diese auch als erstes auf meiner Liste der Dinge, die man in Würzburg gesehen haben muss.

Es ist eine eindrucksvolle Residenz. Ein Palast. Fast ein Schloss. Der Fürstbischof hat hier nicht alleine gewohnt, sondern mit 200 Leuten, teils Familie, teils Bedienstete. Insgesamt 500 Menschen sollen am Hof gearbeitet haben. Bei einem Anwesen von diesen Ausmaßen scheint das durchaus möglich. Man hatte ja auch hohen Besuch und musste mit dem neuesten Schnick Schnack auftrumpfen. Napoleon höchstpersönlich ist mit seinem Achtspänner hier vorgefahren und hat dem Bischof und Fürst einen Besuch abgestattet.

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Kumasi – Das Herz der Ashanti

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Kumasi – Ein einziger Markt

Die Stadt Kumasi ist die Hauptstadt des alten Ashanti-Reiches und bis heute ihr Zentrum. Der aktuelle König der Ashanti lebt hier und ist noch immer einer der mächtigsten Männer in Ghana. Offenbar trifft der Präsident des Landes keine Entscheidung, ohne den König der Ashanti nicht mindestens nach seiner Meinung gefragt zu haben.

Auf jeden Fall war das Ashanti-Reich wohl eines der bekanntesten und berüchtigtsten in ganz Afrika. Ich habe im Museum in Kumasi viel gelernt über die verschiedenen Könige, die dazugehörigen Königinnen und die vielen Schlachten, die das Volk der Ashanti gegen die Briten geschlagen hat. Gibt viele spannende Details zu entdecken. Zum Beispiel ist die Abstammung der Könige in matrilinearer Linie geregelt. König können nur Brüder oder Söhne von Königinnen werden. Das Königspaar ist also nie ein Ehepaar, sondern immer Bruder und Schwester oder Sohn und Mutter.

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Abu Dhabi – Wie Amerika, nur sauber

By Kurz und schmerzlos No Comments

Abu Dhabi – Modernes Shoppingparadies

Abu Dhabi hatte ich mir modern, elegant und teuer vorgestellt. Tatsächlich liege ich damit ganz richtig. Die Hauptstadt der Emirate wirkt teuer, sieht teuer aus und war sicher auch in der Herstellung sehr teuer, aber für Besucher bietet sie auch die Möglichkeit, mit durchschnittlichem Budget ein paar Tage hier zu verbringen.

Mein Hotel ist chic, aber nicht übertrieben. Was es in Abu Dhabi an Sehenswürdigkeiten gibt, ist allerdings mit dem Begriff chic nur unzureichend beschrieben. Selbst die Straßen sind irgendwie chic. Picobello sauber, breit und makellos. Die Radarfallen sind omnipräsent und ebenfalls hochmodern. Die Fahrzeuge, die ich über Uber rufe, sind allesamt nagelneu und fast klinisch rein.

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Chibia – Im Land der Mumhuila

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Chibia und seine Märkte

Die Stadt Chibia liegt etwa 40 Kilometer südlich von Lubango in der angolanischen Provinz Huila. Hier leben verschiedene Völker und sie leben friedlich zusammen. Ich wollte die Region erkunden, weil mich die Trachten und die Kultur der Volksstämme interessieren. Natürlich wollte ich diese Menschen auch sehen und wenn möglich ein paar Worte wechseln.

Also war ich unterwegs auf den Märkten der Gegend. Dort trifft man viele Menschen und mit etwas Glück auch die wunderschön dekorierten Frauen vom Stamm der Mumhuila. Der erste Markt, den ich angesteuert habe, war der Mukama Markt, der sich einige Kilometer außerhalb von Chibia befindet. Man muss etwa eine halbe Stunde auf einer staubigen Piste fahren, um den Markt zu erreichen. Die Stände bestehen aus Holzverschlägen, die aus Brettern und Ästen zusammengezimmert sind. Mir fällt auf, dass nur sehr wenig Auswahl besteht und dass die meisten Menschen auf dem Markt einen einzigen Artikel anbieten. Eine Frau sitzt vor einer Schüssel Manjokmehl, eine andere vor einem kleinen Haufen Tomaten, eine dritte vor sechs Kohlköpfen. Den besten Absatz haben die Frauen, die fermentierte Getränke, Hirsebier und selbst gebrauten Wodka anbieten. Die alkoholischen Getränke werden in Kalebassen oder Eimern angerührt und aus rostigen Dosen getrunken.

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