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Bagdad – Auferstehung nach dem Terror

Bagdad – Nicht wiederzuerkennen

Wenn man in Europa an Bagdad denkt, kommen den meisten Menschen wohl die Bilder aus den verschiedenen Kriegen in den Sinn. Irak kämpft in den 1980er Jahren gegen den Iran, dann der Golfkrieg, dann der Kampf gegen den IS (wobei der IS ja glücklicherweise Bagdad nicht einnehmen konnte).

Die Bewohner von Bagdad sind Leid gewohnt. Erstaunlich, dass sich Bagdad so wahnsinnig schnell entwickelt hat. Offiziell ist der Kampf gegen den IS seit 2019 zu Ende. Dann kam Covid. Im Grunde haben die Menschen hier erst seit 2021 wirklich Zeit gehabt, ein neues Leben zu beginnen. Und das tun sie in vollen Zügen. So gesehen ist die rasante Entwicklung überhaupt nicht erstaunlich. Es gibt viel nachzuholen.

Die neue Lebendigkeit spürt man vor allem in der Altstadt von Bagdad, wo seit vier oder fünf Jahren umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Gange sind. An einigen Straßen ist der Übergang zwischen verfallenen Bauten und liebevoll restaurierten Gebäuden sehr abrupt. In ein paar Jahren soll eine Tram durch die neu erblühte Altstadt fahren.

Das Leben blüht in den Cafés und Teehäusern. Wo vor zehn Jahren Autobomben zahlreiche Tote gefordert haben, trinken die Bewohner der Hauptstadt Tee und verkaufen Falafel.

Menschen musizieren auf den Straßen, die Märkte sind voll von Waren und Käufern. Es gibt im Grunde alles außer Alkohol. Aber vielleicht weiß ich auch einfach nicht, wo ich suchen müsste.

Eine Bootsfahrt bringt mich dem Abbasidenpalast so nahe wie möglich. Er ist gerade wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen. Ebenso das Nationalmuseum. Wie schade. Ich liebe Nationalmuseen. Immerhin kann ich eine Medrese aus der Zeit der Abbasiden besichtigen, sowie den Palast von Prinz Faisal.

Nicht zuletzt gibt es in Bagdad noch einen dieser faszinierenden Schreine, die voller Spiegelmosaike, Glitzer und Gold sind. Auch hier im Stadtteil Khadimiya ist 2015 eine Autobombe explodiert, weshalb die Sicherheitsvorkehrungen noch immer streng sind. Tausende von Pilgern sind da und besuchen zwei der Imame, die im Irak begraben liegen. Hier ein Großvater und sein ebenso heiliger Enkel. Ein faszinierendes Erlebnis, sodass ich beinahe darüber hinweg sehen kann, dass ich mich in einen Ganzkörpersack hüllen muss, um es zu sehen.

Eure Beatrice!

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