Mossul – Das Leben nach dem Krieg
Ich war schon oft in Gebieten oder Städten, die sich von einem Krieg erholt haben, aber einerseits noch nie so kurz nach dem Ende eines Krieges und wohl auch noch nie nach einem so verheerenden und grausamen Krieg wie dem Kampf gegen den IS.


Zunächst besuche ich den Souq, sehe Schmiede und Gewürzhändler, Männer, die in Straßencafés das Leben genießen. Hier erscheint Mossul wie eine Stadt, die viel mitgemacht hat, aber eben wie eine Stadt mit Menschen, mit Restaurants und Läden.
Eine Stadttour durch Mossul ist jedoch nicht komplett, ohne sich das vollständige Ausmaß der Zerstörung anzusehen. Es gibt eine sehr große Zone, in der die Aufräumarbeiten noch so gut wie nicht vorangeschritten sind. Zwar wurden die Straßen soweit geräumt, dass man hindurchgehen kann, viele Gebäude wurden von Minen und Blindgängern befreit. Leichen wurden geborgen. Nach fünf Jahren riecht man die Verwesung nicht mehr. Aber mit Sicherheit liegen unter den Trümmern noch zahlreiche Menschen begraben.


Die selbsternannten Gotteskrieger haben die Stadt so stark zerstört wie es fünf Erdbeben nicht vermocht hätten. Daneben sind die ersten Gebäude wieder aufgebaut, wieder hergerichtet. Man erkennt den Unterschied zwischen alten und neuen Bauwerken sofort daran, dass die neuen keine Einschusslöcher haben. Keines der Bauwerke in Mossul ist ohne Beschädigungen davongekommen.
Die Geschichte von Mossul ist so traurig und so unbegreiflich. Ich werde versuchen, meine Eindrücke in Worte zu fassen. Hier erst einmal ein paar Fotos und diese wenigen Sätze zu einer Stadt, die den Krieg überstanden hat.
Eure Beatrice!




