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Bath – Römer und Frankenstein in England

Bath – Riesige Kirche und ordentliche Sandsteinkreise

Sonntag und Sommer in Bath, einer alten Römerstadt drei Stunden westlich von London. Warm, ein bisschen Sonne, viele Wolken – typisch englisches Wetter. Die Straßen sind voll, aber entspannt. Die Stadt wirkt wie aus einer anderen Zeit.

Die Häuser leuchten in hellem, goldgelbem Stein. Fast alles ist aus dem berühmten Bath Stone gebaut. Die meisten Gebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert. Damals war Bath ein Treffpunkt für Reiche und Künstler. Die Stadt ist bekannt für ihre georgianische Architektur. Der Royal Crescent fällt sofort auf: eine riesige, gebogene Häuserreihe mit 30 eleganten Stadthäusern, gebaut zwischen 1767 und 1774. Gleich daneben liegt The Circus, ein kreisrunder Platz mit drei geschwungenen Häuserzeilen – inspiriert vom Kolosseum in Rom. Ein Steinkreis der modernen Art. Alles wirkt sehr einheitlich und edel. Aber in den Hinterhöfen und in einigen Gassen spitzen auch Graffiti und kleine Künstlerläden hervor, die das strenge Stadtbild auflockern. 

Die Abbey steht mitten im Zentrum. Von außen beeindruckend, mit Türmen und feinen Steinmetzarbeiten. Die Ursprünge reichen bis ins 7. Jahrhundert zurück. Heute sieht man vor allem die spätgotische Fassade aus dem 16. Jahrhundert. Drinnen riesige Fenster, die viel Licht in das Gebäude hineinlassen. Es gibt ein paar hübsche Details in der großen Kirche zu bestaunen, aber sie ist im Grunde eher nüchtern eingerichtet. Es ist Sommer, also verbringe ich meine Zeit lieber draußen. 

Mary Shelley lebte eine Zeit lang in Bath. Hier hat sie an „Frankenstein“ geschrieben. Die Stadt erinnert an sie, zum Beispiel mit einer kleinen Ausstellung. Ob mich Bath mit seiner strengen Architektur und dem englischen Wetter auch zu einem Horror-Roman inspiriert hätte? Wahrscheinlich nicht. 

Überall in Bath spürt man Geschichte. Römische Bäder, elegante Plätze, alte Brücken. Die Stadt ist UNESCO-Welterbe. Sie ist sicher ein angenehmer Ort zum Leben, ruhig und dennoch im Zentrum voller Leben. Es wird nicht meine Lieblingsstadt werden, aber der Besuch hat sich gelohnt!

Eure Beatrice!

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