Skip to main content

Bogura – Vergessene buddhistische Altertümer

Bogura – Welterbe in Bangladesch

Bogura oder auch Bogra ist die Heimat einer von drei UNESCO-Welterbestätten in Bangladesch. Näme man sich etwas Zeit, würde man sicherlich 20-30 andere Stätten finden, die auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehen sollten, aber diese Zeit hat offenbar bisher niemand aufgebracht. Überhaupt scheint man sich in Bangladesch allgemein nicht sehr um archäologische Stätten zu kümmern.

Umso überraschter bin ich, als ich zur Somapura Mahavihara oder Paharpur Mahavihara komme, denn hier ist alles picobello. Diese Welterbestätte hat mir sogar so gut gefallen, dass es einen eigenen Blogartikel dazu gibt.

In Bogra oder Bogura gibt es aber noch mehr zu sehen. Eine weitere Ausgrabungsstätte stammt aus derselben Zeit wie das Kloster Somapura Mahavihara, also aus dem 8. Jahrhundert. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Kloster. Es heißt Bhasha Vihara und liegt nicht weit vom größeren Klosterkomplex entfernt. Es wird immer in dessen Schatten stehen, zieht aber viele Besucher an, vor allem junge Fotografen, die in den Ruinen des Klosters schmucke Hintergrunddeko für ihre Instagrambilder sehen.

Deutlich sind vier Gebäude zu erkennen, die aus Ziegeln gebaut waren. Ihre Grundmauern wurden restauriert. An einigen Stellen ist erkennbar, dass unter der Erde noch viel mehr Mauern und Überreste zu finden sind. Wenn also jemand noch ein Projekt für eine Ausgrabung sucht, kann ich euch nur wärmstens an Bangladesch verweisen. Man braucht zwar etwas Kleingeld, um korrupte Beamte zu bestechen, aber eine Zusammenarbeit ist sicherlich möglich.

Der Hammer in Bogura oder Bogra ist allerdings eine Struktur namens Gokul Medh. Auch hierbei handelt es sich um ein Überbleibsel aus der buddhistischen Zeit. Das Bauwerk ist angelegt wie ein Hügel, in dem 172 Kammern angelegt waren. Leider weiß niemand, wozu diese da waren. Das Einzige, was man herausfinden konnte, war, dass oben auf der Struktur ein Stupa stand. Davon sind die Grundmauern noch erhalten. Die Leute, die sich um die Pflege dieses Monuments kümmern, haben auf den Mauerresten Gras wachsen lassen. So heben sich die Kammern aus Ziegelsteinen kontrastreich von den grün bewachsenen Mauern ab. Das bringt die Struktur toll zur Geltung und verleiht ihr etwas Einzigartiges. Ich bin hellauf begeistert.

Eine andere Attraktion in Bogura oder Bogra ist die alte Festung. Sie ist nicht so alt wie die buddhistischen Altertümer, sondern eher so um die 200-300 Jahre. Hindu-Könige haben sie erbaut. Die gigantische Festungsmauer, die teils mehrere Meter dick war, ist noch gut erkennbar. Sie umfasst ein Gelände von 1,5 mal 0,5 Kilometern und ist etwa zwei Kilometer lang. Zu meinem großen Erstaunen befindet sich innerhalb der mächtigen Festungsmauer Ackerbaufläche. Da wachsen auf liebevoll angelegten Feldern Blumenkohl, Linsen und Auberginen. Ein paar Ziegen sind auch unterwegs. Wer sich auskennt, findet auf dem riesigen Gelände zwischen den Feldern einen alten Brunnen, der angeblich Wiederbelebungskräfte hat und die Reste des einstigen Palastes der Erbauer dieser Festung.

In Bogra gibt es also ausreichend Programm für mindestens zwei Tage! Bringt Zeit mit!

Eure Beatrice!

Leave a Reply