Iles du salut – Vom Gefängnis zum Paradies
Die Iles du salut liegen etwa 13 Kilometer vor der Küste von Französisch-Guayana im Atlantik und sind eine der Hauptattraktionen dieses Überseedepartements. Mit einem Katamaran erreicht man die Inselgruppe in etwa eineinhalb Stunden.
Es sind drei Inseln, die sehr dicht beieinander liegen. Sie haben eine ziemlich bewegte und schaurige Geschichte, denn auf der Ile Royale, der Ile du diable und der Ile Saint Joseph befand sich von 1793 bis 1951 eine Strafkolonie, also ein Gefängnis.
Die Inseln wirken heute wie ein Paradies, aber das waren sie mit Sicherheit damals nicht. Die Hitze und der Sonnenschein sind mir sehr willkommen. Aber vor 200 und auch noch vor 100 Jahren sind die Gefangenen an den verschiedenen Krankheiten gestorben, die von Mücken übertragen werden. Wenn sie überhaupt die lange Reise hierher überlebt haben. Dann gab es Querelen unter den Gefangenen, Folter und Unterernährung. In einer Infobroschüre, die auf dem Katamaran lag, war von einer Sterblichkeit von 50% die Rede.
Verrückterweise gab es eine Kirche auf einer der Inseln. Heute sind Teile der Gefängnisbauten auf der Ile Royale zu einem Hotel und Restaurant umgebaut worden. Auf der Ile Saint Joseph sind Soldaten der Fremdenlegion stationiert. Hier dürfen Touristen aber trotzdem die schöne Insel erkunden und sich im Urwald, der die vulkanischen Inseln bedeckt, die Ruinen der einstigen Gefängniszellen ansehen. Es ist faszinierend, zu beobachten, wie sich der Dschungel das Gebiet nach und nach zurück erobert.
Zu meiner großen Begeisterung gibt es auf den Inseln auch zwei Affenarten, Agutis mit rötlichem Fell, Kolibris, Blattschneiderameisen und Eidechsen. Die Papageien, die es auch geben soll, habe ich leider nicht gefunden.
Es ist schwer, sich vorzustellen, wie es wohl damals hier war. Damals, als das Paradies noch keines war. Die Gewässer müssen nur so von Haien gewimmelt haben, denn aus dem Schlachthaus tropfte kontinuierlich Blut ins Wasser, was die Tiere anlockte. Die verstorbenen Häftlinge wurden ins Wasser geworfen. Ich werde mir den Film Papillon wohl noch einmal ansehen müssen, jetzt, wo ich weiß, wie die Inseln aussehen. Offenbar gibt es auch eine Neuverfilmung von vor 2017.
Kennt den jemand?
Eure Beatrice!
