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Nouakchott – Ein Molloch zwischen Atlantik und Wüste

By 25. Mai 2022Dezember 4th, 2022Auf nach Anderswo

Nouakchott – Ein Fischmarkt, ein Museum und eine kleine Oase der Ruhe

Die Hauptstadt von Mauretanien ist das schnell anwachsende Nouakchott, das relativ zentral an der Atlantikküste des Landes liegt. Die Stadt ist vom Meer und von einer gigantischen Wüste umgeben: der Sahara, die in all ihren Ausformungen und vielseitigen trockenen Landschaften direkt an die Stadt angrenzt. Trotzdem breitet sich Nouakchott aus, denn immer mehr Nomaden oder Halbnomaden kehren dem entbehrungsreichen Leben in der Wüste den Rücken, um in Nouakchott ihr Glück zu versuchen. Die meisten enden in einem entbehrungsreichen Leben in der Hauptstadt zwischen Autoabgasen und den Verlockungen des modernen Lebens.

Der Fischmarkt in Nouakchott zählt zu den sehr wenigen Sehenswürdigkeiten, die es gibt. Im Grunde gibt es keine Sehenswürdigkeiten, aber wer sich die Stadt ansehen will, findet den Fischmarkt sicherlich spannend. Hier ist die Hölle los. Und es riecht auch ein wenig höllisch. Nach Fisch natürlich.

Hunderte von Menschen sind damit beschäftigt im Hafen von Nouakchott, Fische zu kaufen oder zu verkaufen, sie auszunehmen, sie ansprechend auf Eis zu drapieren oder sie aus den Booten an Land zu schaffen. Die meisten Boote liegen hinter der starken Brandungslinie vor Anker. Sie sind bunt und wunderschön. Es sind handgezimmerte Boote aus Holz, die zehn bis zwanzig Meter lang sind.

Das Nationalmuseum ist tatsächlich eine Touristenattraktion mitten in Nouakchott. Es soll um 9 Uhr öffnen. Als noch niemand da ist, beschließt mein Fahrer, mich um 10 Uhr nochmal hinzubringen. Wir kommen also eine Stunde nach der Öffnungszeit an und uns wird versichert, dass in einer Minute jemand da ist, der den Schlüssel hat. T.I.A.

Um viertel nach zehn taucht tatsächlich jemand auf und sperrt das Museum auf. Er drückt auf einen Lichtschalter und schon können wir die Ausstellung ansehen. Von außen sah das Gebäude fast schon sozialistisch aus. Auf jeden Fall riesig. Innen gibt es aber nur im Erdgeschoss einen Raum zur Archäologie und oben eine ethnografische Sammlung mit hauptsächlich Alltagsgegenständen. Leider wird nicht oder fast nicht auf die vielen verschiedenen Stämme und Kulturen eingegangen, die Mauretanien zu einem so besonderen und abwechslungsreichen Reiseziel machen. Es gibt nur ein paar Kamelsättel, eine merkwürdige Abhandlung über Meeräschen und ihre heilenden Kräfte.

Am Ende findet mein Fahrer ein grandioses kleines Plätzchen etwas außerhalb der Kernstadt am Meer neben einem großen Industriekomplex. Hier sieht es fast aus wie in der Karibik. Weicher Sand, ein gemütliches kleines Holzrestaurant mit einem großen Außenbereich im Schatten. Holztische in weiß und blau angestrichen. Unglaublich. Und es gibt fast alle Dinge, die auch auf der Speisekarte stehen. In Nouakchott ist es also definitiv ratsam, mit jemandem unterwegs zu sein, der sich auskennt, denn in all dem Chaos ist es als Ausländer schwierig, die schönen Eckchen zu finden. Oder irgendwelche Eckchen.

Eure Beatrice!

Hat dir mein Blogartikel über Nouakchott gefallen? Dann schau dir auch die anderen Artikel über Mauretanien an: Choum und Nouadhibou, Akjoujt und Atar, Ouadane und Chinguetti.

Oder lies alles ganz detailliert nach in „Auf nach Anderswo!

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