In Windhoek unternehme ich nur eine kurze Stadterkundung bevor ich Namibia wieder verlasse, um mir sein schönes Nachbarland Botswana anzusehen. Aber ich verlasse Namibia mit dem Versprechen, mich bald auch einmal ausführlicher mit diesem schönen Teil der Erde auseinander zu setzen.
Mein Fahrer heißt Werner, was nicht weiter verwunderlich ist, denn viele Menschen tragen hier die eher unpassend wirkenden deutschen Namen, die seit der Kolonialzeit als modern gelten. Werner kann zwar kein Wort Deutsch, aber er hat ein Auto und er wird mir seine Heimatstadt zeigen.
Wir schauen uns zuerst sehr ausführlich den Friedhof an, auf dem auch einige Heldengräber aus dem Unabhängigkeitskrieg gegen Südafrika vor sich hin verfallen. Dann fahren wir zur Wasseraufbereitungsanlage, die zu Werners großem Bedauern nur Gäste mit Voranmeldung herein läßt. Er zeigt mir stattdessen das Wasserreservoir, auf dem einige Pelikane schwimmen. Anschließend fahren wir durch die Armutsviertel, wo sich eine Wellblechhütte an die nächste reiht, wo es aber laut Werner kaum Probleme gibt, die vergleichbar wären mit denen der Townships von Johannesburg oder anderen afrikanischen Großstädten. Windhoek ist im Grunde ja nur ein Dorf mit etwa 100.000 Einwohnern. Nachdem wir dann durch die Industriegebiete fahren und Werner mir jede einzelne Fleischfabrik gezeigt hat, frage ich mich langsam, ob es denn nicht doch irgendetwas Sehenswertes im Sinne von touristisch sehenswert gibt. “We believe in meat!” sagt Werner, als er an jeder Fleischfabrik langsam vorbei fährt und sich wundert, dass ich keine Fotos mache.
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