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Beni Hassan – Ein Grab mit Aussicht bitte!

Beni Hassan – Letzte Ruhe am Nil

Beni Hassan ist wahrscheinlich eine der eher unbekannten touristischen Attraktionen in Ägypten. Es handelt sich allerdings um einen Abstecher in die Mitte Ägyptens, der sich für echte Fans von Gräbern, Hieroglyphen und altägyptischen Begräbnisriten wirklich lohnt.

Ich war ja schon immer ein großer Fan von Begräbnisritualen, Totentempeln, Mumifizierung und allem, was mit dem Leben nach dem Tod zusammenhängt. Auch, oder vielleicht gerade weil ich nicht daran glaube. Ich finde es schlichtweg faszinierend.

Die wohlhabenden Herren, die sich in Beni Hassan in den Felsengräbern haben beisetzen lassen, müssen an das Laben nach dem Tod geglaubt haben, denn sie haben niht schlecht vorgesorgt. Ihre Gräber sind nicht ganz so irre und eindrucksvoll wie die der Könige und Pharaonen zu dieser Zeit. Aber in der Zeit der 11. und 12. Dynastie im Mittleren Reich des alten Ägyptens gab es außer den Herrschern auch jede Menge andere Leute, die sich ein Luxusbegräbnis leisten konnten und das auch taten.

So kann man heute in Beni Hassan direkt am Nil im Fels 39 grandiose Felsengräber besichtigen. Hier waren hohe Beamte, Bürgermeister und andere wichtige Leute mit ihren Familien beigesetzt. Die Gräber haben einen großartigen Ausblick auf den Nil, der sich wie eine grüne Lebensader durch die staubtrockene Wüste zieht und von saftig grünen Feldern gesäumt ist. Nicht, dass die Herren diesen Blick genießen konnten, aber darauf kam es ganz offensichtlich nicht an.

Leider waren beim Öffnen der Gräber natürliche alle geplündert, denn wer sich hier in bester Lage mit Blick auf den Fluss beisetzen lässt, kann wohl kaum hoffen, 4000 Jahre lang unentdeckt zu bleiben. Diese Rechnung ist nicht aufgegangen. Aber die Bilder der Toten sind für die Nachwelt geblieben. In Beni Hassan kann man in vielen der Gräber Malereien sehen, die wenn auch nicht wie neu so doch etwa wie von vorgestern wirken. Unglaublich. Im typischen ägyptischen Stil sind die Familien der Toten an den Wänden verewigt. Es sind Sport- und Jagdszenen zu sehen und viele Bilder von Menschen, die Opfergaben für das Leben nach dem Tod bringen. Hühnchen, Gemüse, Obst, Fisch und alles, was man braucht.

Also, wenn Ihr in der Gegend seid, dann macht einen Abstecher zu den Gräbern in Beni Hassan. Es lohnt sich für alle, die sich für uralte (und ich meine wirklich uralte) Zeichnungen begeistern können.

Eure Beatrice!

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