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Kalkutta – Molloch mit Charme

Kalkutta – Zwei Brücken und 15 Millionen Menschen

Die Hauptstadt von Bengalen, die Wahlheimat von Mutter Theresa, eine indische Millionenstadt, die jedes Jahr vom Monsun eingeweicht wird – Kalkutta hat viele Gesichter. Es ist eine sehr junge Stadt, anders als Varanasi oder Delhi, die schon Jahrtausende überdauern. Kalkutta ist gerade mal 500 Jahre alt. Durch die Briten wurde Kalkutta groß. Und heute ist es das immer noch: groß. 15 Millionen Menschen leben hier. Tagsüber sind es noch einige Millionen mehr, die in vollgestopften Pendlerzügen jeden Morgen ankommen und sich in die Straßen der Stadt ergießen.

Ich hatte mir vorgestellt, dass Kalkutta laut und voll ist. In dieser Annahme wurde ich nicht enttäuscht. Ich hatte es mir aber auch architektonisch interessant vorgestellt. Leider sind viele der hübschen Kolonialbauten vom jährlichen Monsun so stark zerstört, dass sie nicht mehr gerettet werden können. Man sieht sofort, wer sich um sein Haus kümmert und wer nicht. Einige Gebäude sehen aus wie neu. Andere sind vollkommen zerfallen und stellen eine Gefahr für Bewohner und Passanten dar. Ja. Bewohner, denn in den Ruinen leben fast überall Menschen, die sich keine andere Wohnung leisten können.

Das, was man über Kalkutta zu wissen glaubt, ist, dass es arm ist. Das stimmt. Es gibt arme Menschen, wie die in den Ruinen. Aber ich habe hier deutlich weniger Bettler und Obdachlose gesehen, als zum Beispiel in Delhi oder Varanasi. Viel weniger. Kalkutta ist geschäftig und lebendig. Fast alle gehen irgendeinem Business nach. Besonders nach Sonnenuntergang verwandelt sich die gesamte Stadt in einen riesigen Markt. Und das macht sie bunt und aufregend.

Tolle Tempel der Jain

Die Jain Tempel sind hübsch. Vor allem der Sree Sree Sitalnath Swamiji Tempel. Leider darf man innen nicht fotografieren. Er ist über und über mit bunten Glasintarsien und Spiegeln verziert. Ein wahres Kunstwerk. Die Jain haben es drauf. Nun ja, sie sind einfach gute Geschäftsleute und haben viel Geld, womit sie Künstler bezahlen können, die es drauf haben.

Mit Kalkutta verbindet man sicherlich auch eine ganz bekannte Persönlichkeit: Mutter Theresa. Ihre Mitstreiterinnen, Nonnen aus aller Welt, arbeiten noch immer in Kalkutta und in der ganzen Welt. Hier ist die Zentrale ihres Ordens und in dem Haus, wo sie einst gewohnt hat, kann man ihr Grab besuchen. Es ist das einzige Grab in Kalkutta, das sich in einem Wohnhaus befindet. Es gab hierfür eine Sondergenehmigung. Dazu gibt es ein kleines Museum und ihre Schlafkammer, die besichtigt werden kann. Ein einfacher winziger Raum. Ohne Bad.

Am Abend stand eine Flusskreuzfahrt auf meinem Programm. Auf dem Hugli, der ein Teil des Ganges ist. Ganges kennt man ja. Das ist dieses schmutzige riesige Gewässer, in dem alles mögliche und unmögliche schwimmt. Sehr sauber ist der Hugli auch nicht, aber nachts sieht man das nicht und die Howrah Bridge, eine von zwei Brücken in Kalkutta, ist hübsch beleuchtet. Das Essen in Kalkutta kann ich übrigens auch sehr empfehlen.

Eure Beatrice!

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