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Kopenhagen – Christian und Frederik forever

Kopenhagen – Kein Bier mehr für die Feuerwehr!

Ziemlich genau zehn Jahre nach meinem ersten Besuch in der schönen Stadt Kopenhagen, steht mein Flug in die dänische Hauptstadt schon wieder an. Von Luxemburg aus über Amsterdam habe ich nur drei Stunden Verspätung, als ich endlich das Hotel am Rande der Innenstadt direkt am Tivoli erreiche. Immerhin habe ich dank Pfingsten ein langes Wochenende vor mir.

Ausreichend Zeit also, um sich die schöne Innenstadt mit dem bunten Nyhavn und den Backsteinbauten anzusehen. Ebenfalls genug Zeit, sich die verschiedenen Schlösser anzusehen und durch das bunte Christiania zu spazieren. Auf einer dieser Free Walking Tours, die ich gerne unternehme, erzählt mir ein Peruaner, der irgendwie in Kopenhagen hängen geblieben ist, wie schön Dänemarks Hauptstadt ist und was es hier neuerdings alles zu sehen gibt.

Die Königsschlösser sind natürlich schon etwas älter. Der Peruaner weiß viel über die ganzen Frederiks und Christians, die über Schweden geherrscht haben. Er ist ein großer Fan der aktuellen Königin Margarete II. Auch die Dänen scheinen sie zu lieben, weil sie ohne Bodyguard herumläuft und im Grunde halbwegs auf dem Boden der Tatsachen geblieben ist.

Ich erfahre, dass Christian IV 21 offizielle, wahrscheinlich aber insgesamt etwa 85 Kinder hatte. Christian V war wohl ständig betrunken und hat dabei Malmö verloren. Christian VII hat die Verfassung eingeführt. So ging es auf und ab.

Alkohol ist ein großes Thema in Kopenhagen. Carlsberg Bier ist ja weltweit bekannt. Es gibt aber offenbar viele andere Sorten. Da das Bier billiger ist als in Schweden kommen die Touristen aus dem Nachbarland gerne auf ein Gläschen über die Brücke. Abiturienten betrinken sich offenbar drei Wochen lang, wenn sie ihren Abschluss in der Tasche haben. Mir war eine Woche schon zu anstrengend. Aber gut. Man muss sich auf diese langen Winter irgendwie vorbereiten.

Im 18. Jahrhundert ist Kopenhagen mehrfach Opfer großer Feuer geworden. Zwei davon waren so verheerend, dass mehr als die Hälfte der Stadt niederbrannte. Nach dem zweiten großen Feuer gab es drei wichtige Änderungen bei der Feuerwehr von Kopenhagen. Erstens: Die Feuerwehr wurde näher ans Stadtzentrum verlegt. Zweitens: Die Straßen wurden, wo es ging breiter gemacht, damit die Feuerwehrautos besser und schneller durchkamen. Und drittens und wahrscheinlich am wichtigsten: Die täglichen Lieferungen von 40 Litern Freibier für die Feuerwehr wurden eingestellt. Nur noch Wasser für die Feuerwehrleute, damit sie ihrer wichtigen Aufgabe im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte nachgehen konnten.

Was meint Ihr, welche der drei Maßnahmen letztendlich den Erfolg gebracht hat? Man weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich habe so eine Ahnung.

Hans Christian Andersen, der berühmte Märchenerzähler, ist allgegenwärtig in Kopenhagen, auch wenn er eigentlich aus einer anderen, kleineren Stadt kam. Er hat lange hier gelebt und seine Meerjungfrau ist weltberühmt geworden. Mein peruanischer Stadtführer erklärt mir, dass Hans Christian Andersen erst Sänger werden wollte. Man lehnte ihn ab. Dann versuchte er es als Tänzer. Ebenfalls erfolglos. Man bat ihn, doch lieber etwas anderes zu versuchen und zahlte ihm sogar sein Studium. Schließlich stellte sich heraus, dass er gut darin war, Märchen zu schreiben und das brachte ihm Weltruhm ein.

Wenn Ihr in nächster Zeit mal in Kopenhagen seid, kann ich euch das Medizin-Museum nur wärmstens empfehlen. Eine tolle Sammlung und viele interessante Ausstellungen. Ich schreibe darüber vielleicht bei Gelegenheit noch etwas ausführlicher, denn es hat mich wirklich begeistert.

Eure Beatrice!

2 Comments

  • Ulrik sagt:

    Ich habe lange in Kopenhagen gewohnt und wundere mich jedes Mal darüber, was es ist, das den Besuchern der STadt als erstes auffällt beziehungsweise was ihnen gefällt. Interessant. Es gibt auch eine Hans-Christian-Andersen-Tour, die man mitmachen kann. Dabei geht es nicht nur um den Dichter, sondern auch um seine Geschichten. Sehr spannend.

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