Skip to main content

Kulinarisches Südkorea

By 14. Juni 2017Juli 31st, 2022Touristin aus Leidenschaft

Warum mir Korea nicht geschmeckt hat

Ich liebe die indische, die thailändische, die vietnamesische, indonesische, kambodschanische, laotische, Sri Lankische, tibetische, chinesische, malaysische und nepalesische Küche. Ungeheuer groß war also meine Enttäuschung, als ich feststellen musste, dass ich die koreanische Küche überhaupt nicht mag.

Ich habe einiges ausprobiert. Kimchi ist mir meistens zu scharf, zudem schmecken viele der Kimchisorten nach Seetang. Bibimbab schmeckte nach Seetang. Wenn man Gemüse bestellt, bekommt man fast immer verschiedene Blätter und Gräser, die es in unterschiedlichen Grüntönen aber nicht in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gibt. Von Karotten, Blumenkohl, Bohnen oder Erbsen scheint man hier noch nie gehört zu haben.

Die Koreaner haben so eine Unart, ALLES mit Tintenfischteilen zu verfeinern. Tentakel mit Saugnäpfen verstecken sich in Pfannkuchen, auf der Pizza, in Suppen, Salaten und Nudelgerichten. Die Koreaner lieben Seetang und Seegras. Fast alle Gerichte haben einen leichten Algengeschmack, auch wenn keine (oder eben keine sichtbaren) Meeresfrüchte zu den Zutaten gehören.

Zum Frühstück gab es jeden Morgen eine andere Hangover-Suppe. In vielen Fällen spielten darin Zutaten wie getrockneter Dorsch oder der allgegenwärtige Oktopus eine Rolle.

Auf den Märkten wurden getrocknete Muscheln und Tintenfischteile wie Chips oder Nüsse als Snack verkauft. Besonders interessant waren die Fischmärkte, wo es mir fast das Herz brach, die wunderschönen Oktopusse, die ja so intelligente Tiere sind und sogar Fußballergebnisse voraussagen können, in Schüsseln auf einen Käufer warten zu sehen. Etwas weniger intelligent und fast noch weniger Schmackhaft wirkten die verschiedenen Arten von Seegurken und Schnecken auf mich. Abalone scheint sehr beliebt zu sein und es gab auch so eine sackartige gurken- beziehungsweise penisförmige Lebensform, die vor sich hin pulsierte und sehr unappetitlich aussah. Unappetitliches Aussehen schützt aber in Korea niemanden davor, gegessen zu werden!!

Nun sollte ich aber trotzdem noch die beiden Dinge erwähnen, die mit in Korea wirklich gut geschmeckt haben: Es gibt in den zahllosen Cafés einen hervorragenden Sweet Potato Latte. Hört sich schräg an. Schmeckt aber vorzüglich. Mit einem leichten kartoffeligen Nachgeschmack. Und die Kürbissuppe war auch wirklich lecker.

Wenn ich also irgendwann einmal eine Diät machen muss, werde ich einfach vier Wochen nach Korea fliegen (oder in die Mongolei).

Es bleibt noch zu erwähnen, dass die koreanische Küche wohl eine der gesündesten der Welt ist. Die Zutaten waren auch überall wirklich frisch. Die Qualität des Essens war einwandfrei. Das muss ich wirklich zugeben. Es hat mir halt leider einfach nicht geschmeckt. Zu schade.

Eure Beatrice.

Leave a Reply