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Malta – Von Buttigieg und World War Z

Malta – Wo wohnen die leckeren Hasen?

Die kleine Insel Malta erschien mir um die Osterzeit ein lohnendes Ziel, um dem noch immer kühlen Wetter zu Hause für ein paar Tage zu entkommen. Leider war das Wetter in Valletta am Ostersonntag genauso kalt wie zuhause. Aber immerhin gab es einiges zu sehen und der Ortswechsel tat trotzdem recht gut.

Vor ein paar Jahren hatte ich ja schon herausgefunden, dass es in Malta viel Unaussprechliches und viel Katholisches gibt. Diesmal habe ich daher an einer Stadtführung teilgenommen, um mehr über die Geschichte von Valletta zu erfahren. Die Stadt ist zum Beispiel die einzige Hauptstadt der Welt, die vollständig unter dem Schutz der UNESCO steht. Sie ist ja auch recht klein. Da noch Abstriche zu machen, wäre der UNESCO wohl kleinlich erschienen.

Die UNESCO hat sich nicht einmal beschwert, als Renzo Piano daher kam und das alte Stadttor abreißen ließ, um es durch ein neues und modernes Ungetüm zu ersetzen. Nicht schlecht. Ich mag Piano. Aber irgendwie sollte man selbst Berühmtheiten nicht erlauben, jahrhundertealte Stadttore abzureißen.

Bei meiner Tour durch Valletta habe ich erfahren, dass die Malteser eine Vorliebe dafür haben, Dingen viele verschiedene Namen zu geben. Fast jedes Gebäude, jede Straße und jeder Platz haben zwei bis vier verschiedene Namen. Mal mehr, mal weniger offiziell. Manche davon sind unaussprechlich. Andere sind international. Die drei Namen des Palastes von Pete Buttigiggs Familie, habe ich mich nur wenige Sekunden lang merken können. Erinnert Ihr euch an Buttigieg? Er wollte man amerikanischer Präsident werden, kam aber leider nicht besonders weit in den Vorausscheidungen. Nicht wegen seines unaussprechlichen Namens, sondern weil er zu liberal und zu homosexuell für die USA war. Schade eigentlich. Auf jeden Fall stammt seine Familie hier aus Malta, aus Valletta, was seinen eigenartigen Namen erklärt.

Ich sehe am Hafen von Valletta verschiedene Orte, die für Hollywoodfilme oder Serien als Drehorte gedient haben. Valletta war schon Troja, war Schauplatz des World War Z, trat im Da Vinci Code, in Asterix und in Gladiator auf. Nicht schlecht für eine so kleine Hauptstadt.

Nachdem ich in Valletta auch noch gelernt habe, wo der Ausdruck shitfaced im Englischen herkommt, habe ich genug vom Mittelalter und mache einen Ausflug nach Mdina und Rabat im Inselinneren von Malta. Dort ist es ruhiger und man kann in vielen verschiedenen Restaurants einen echten maltesischen Hasen verspeisen. Diese Hasen sind nicht so gut wie die Meerschweinchen in Südamerika, aber trotzdem echt lecker.

Mdina ist noch immer wunderschön. Eindrucksvolle Bauwerke, dicke Mauern, eine alte Kirche und viele viel zu enge Gassen, in denen selbst ein einziges Auto schon zur Verstopfung führen kann. In Rabat ein paar Meter weiter locken die Katakomben mit ihren vielen alten Grabkammern Besucher mit einer morbiden Ader an. Da bin ich immer gerne vorne dabei. Auf dem Rückweg nach Valletta frage ich mich, wo diese ganzen Hasen denn leben, denn Malta ist der mit Abstand am dichtesten besiedelte Staat in Europa. Da ist kaum Platz für Häschen.

Eure Beatrice!

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