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New Orleans – Voodoo und Party mit starkem Akzent

New Orleans – Tod, Voodoo, Balkone und Südstaatenakzent bei sommerlichen 35 Grad

New Orleans ist die Stadt des Jazz, die Stadt des Voodoo, der französischen Kolonialarchitektur und die Stadt der Hurrikans. Bis auf letzteres sind das alles Gründe, um einmal dorthin zu fahren. Leider wurde die Hälfte der Bourbon Street gerade umfangreichen Kanalarbeiten unterzogen, weshalb ich ein klein wenig des perfekten Gesamteindrucks beraubt wurde, den man wohl normalerweise hat, wenn man von der Canal Street in die Bourbon Street einbiegt und vor sich die Partyzone sieht. Ein paar Blocks weiter, wo die Lokale schon mehr Restaurants als Strip Clubs sind, kann ich dann aber auch auf der legendären Partymeile laufen.

Am Abend erwacht diese Gegend zum Leben. Schon gegen drei Uhr am Nachmittag begegnet man den ersten Opfern des Alkoholeinflusses. Die sommerlichen Temperaturen um die 35 Grad tun ihres dazu. Ich fühle mich pudelwohl mit einer großen Flasche Wasser, auf der Suche nach den verschiedenen Gebäuden, in denen es spukt und wo alte Damen ihre Dienste als Voodoo-Priesterin anbieten.
Wer etwas über Voodoo im Allgemeinen und über Voodoo in New Orleans im Besonderen lernen will, der geht am besten ins Voodoo Museum, das aus zwei winzigen Räumen besteht, die bis unter die Decke vollgestopft sind mit Voodoo-Utensilien, Altären, Puppen, Opfergaben und Erklärungstafeln zu den verschiedenen Praktiken auf der ganzen Welt. Ein besonderes Augenmerk ist auf Ghana, Haiti und auf die Priesterinnen hier in New Orleans gelegt. Man erfährt hier, welche Dämonen sich vor Fröschen fürchten und es gibt eine Anleitung im hinteren Teil, wie man den Voodoo-Geistern und Göttern einen Wunsch darbringen kann.

Besonders und schräg ist das „Museum of Death“, das sich wie es der Name schon sagt mit dem Tod in seinen verschiedenen Formen befasst. Man erfährt hier, wie man erkennt, ob der Nachbar ein Serienkiller ist (Anzeichen sind Hakenkreuzpyjamas und das Verkaufen von Pizzabotenuniformen). Man lernt viel über die berühmten Serienmörder des vergangenen Jahrhunderts, über autoerotische Asphyxie, über Exekutionstechniken in allen möglichen Ländern der Erde und Kannibalismus. Zu den Ausstellungsstücken gehören Briefe von Jeffrey Dahmer und Henry Lee Lukas, Beweisstücke aus den Prozessen gegen O.J. Simpson und Charles Manson, Fotos von Mussolinis Leiche, Exekutions- und Autopsiewerkzeuge und „Kunstwerke“ von Herbert Mullin. Ich bin begeistert.
Es riecht in den Straßen im französischen Viertel meist nach Barbecue, aber man findet auch mexikanische, karibische und traditionell amerikanische Küche. Wer Fast Food haben möchte, der muss sich in einen anderen Stadtteil begeben, denn die Altstadt ist geprägt von kleinen und oft sehr kreativ eingerichteten Lokalen. Oft kann ich nur erraten, was die Kellner mir sagen, denn viele Menschen hier haben einen so starken Südstaatenakzent, dass sogar mein amerikanischer Reisebegleiter Probleme hat, alles zu verstehen.

Ich werde nicht müde, die zahllosen schmiedeeisernen Balkone der alten Bauten zu fotografieren. Manche sind wirklich kunstvoll. Andere sehen richtig alt aus. Wieder andere sind mit Blumenampeln und Pflanzen verziert. Einige Häuser sind regelrecht schief gebaut. Andere wirken wie winzige Schlösser. Es gibt auch die typischen Herrenhäuser aus der Zeit als New Orleans noch französische und später spanische Kolonie war.
Ich fand die Atmosphäre in New Orleans am Mississippidelta einfach zauberhaft, nicht nur wegen des Voodoo, sondern auch wegen der Perlenketten, die überall hängen und wegen der feiernden Menschen, die bis spät in die Nacht bei sommerlicher Hitze auf den Straßen unterwegs sind.

Eure Beatrice!

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