Skip to main content

Pelling – Schüchterne Berge mit Gebetsfahnen

Pelling – Die alte Hauptstadt von Sikkim

Pelling liegt am Hang. Das hat es mit vielen Städten und Dörfern in Sikkim gemeinsam. Um mein Hotel zu erreichen, muss ich einige Haarnadelkurven über mich ergehen lassen. Das Hotel liegt hoch auf dem Berg. Nur das Pemayangtse Kloster liegt noch höher.

Mein Hotel ist der Hammer. Es ist ein altes Kolonialhotel, das liebevoll restauriert wurde. Mein Zimmer liegt genau an der richtigen Seite, denn wenn die Wolken sich verziehen, kann ich direkt auf den Kangchenjunga oder Kangchendzönga blicken. Das ist immerhin der dritthöchste Berg der Welt. Ich drücke die Daumen für das Wetter.

Das erste, was ich nach meinem Hotelzimmer bewundere, ist das Pemayangtse Klosters. Dort kann ich mir einen wunderschönen tibetischen Tempel ansehen, in dem Mönche der Rotmützensekte leben. Der Tempel des Klosters ist dreigeschossig und steckt voller Schätze und Malereien. Es ist einer der ältesten und wichtigsten tibetischen Tempel in Sikkim.

Das älteste Kloster in Sikkim befindet sich auch hier in Pelling und zwar auf einem anderen Hügel. Es heißt Sanga Choeling Kloster und liegt etwa sieben Kilometer vom Pemayangtse Kloster entfernt, sogar noch ein wenig höher. Vor ein paar Jahren hat jemand eine gigantische Statue mit einer langen Treppe und einen Skywalk gebaut. Eine Seilbahn ist in Arbeit. Das wird das Leben der Mönche hier etwas weniger friedlich gestalten, denke ich. Aber noch ist das Kloster ein Ort der Ruhe mit einem traumhaften Ausblick auf die Berge. Ich habe Glück und kann den Mönchen dabei zusehen, wie sie diese Butterskulpturen herstellen. Was für eine Arbeit!

Etwas außerhalb von Pelling liegt der heilige See Khechuperi. Es dauert über eine Stunde, um mit dem Auto dorthin zu gelangen, obwohl es weniger als 15 Kilometer sind. Die Straße ist schlecht und sehr schmal und zudem voller Haarnadelkurven. Der See liegt ganz still und glatt da. Die umliegenden Bäume spiegeln sich darin. Nichts schwimmt auf dem See und er wirkt sehr sauber. Das liegt daran, dass es ein heiliger See ist. Die Menschen erzählen sich, dass die Vögel aus der Umgebung alle Blätter, die in den See fallen, sofort herauspicken, damit er immer so schön sauber bleibt. So ist das mit heiligen Seen. Da helfen alle mit.

Eine Besonderheit in Pelling sind die Ruinen der alten Hauptstadt von Sikkim. In Pelling lag Rabdentse, die zweite Hauptstadt des Königreiches Sikkim. Das war im 17. Jahrhundert. Die Ruinen sind die Überreste des Palastes des Herrschers. Er war kein König im eigentlichen Sinne, sondern ein religiöser Führer, vergleichbar mit dem Dalai Lama. Irgendwann kamen dann die Nepalesen zu nah und die Hauptstadt wurde erneut verlegt, weiter nach Norden. Heute ist Gangtok die Hauptstadt von Sikkim, das ja mittlerweile bekanntlich kein Königreich mehr ist, sondern einer der Bundesstaaten von Indien.

Leider habe ich nicht das Glück gehabt, den Kanchenjunga in seiner vollen Pracht zu sehen. Er war schüchtern und hat sich die ganze Zeit über in Wolken gehüllt. Dabei war das Wetter während meiner drei Tage hier echt gut. Nur wenig Wolken. Aber diese waren genau da, wo der Berg steht. Nun. Da habe ich doch glatt einen Grund, um irgendwann wieder zu kommen.

Eure Beatrice!

Leave a Reply