Basra – Nach dem Krieg
Den Namen Basra hat man in den Nachrichten vor allem in den 80er Jahren ständig gehört. Und zwar nie im positiven Sinne. Es war eine Stadt im Sperrgebiet, innerhalb der Reichweite der iranischen Artilleriegeschosse und in einer hart umkämpften Zone. Aber der Krieg ist vorbei.


Er hat Spuren hinterlassen. Und zwar nicht nur dieser Krieg, zwischen Iran und Irak, sondern auch die darauffolgenden Kriege. Kein Wunder, dass die Menschen dem neuen Frieden noch nicht zu 100 Prozent trauen. Das bedeutet aber nicht, dass sie ihn nicht genießen. Basra ist eine lebendige Stadt. Sehr sogar. An der Uferpromenade sind nach Sonnenuntergang hunderte Spaziergänger unterwegs. Burger, Zuckerwatte, Kaffee, Eiscreme … Snacks aller Art werden angeboten. Kinder fahren auf Dreirädern und die Leute fotografieren mit ihren Handys die bunt beleuchteten Brücken.
Die Altstadt von Basra hat sehr gelitten unter den vielen Kriegen. Besonders im Iran/Irak Krieg wurden sehr viele der historischen Gebäude mit diesen charakteristischen Erkern zerstört. Was noch vorhanden ist, wurde bisher nur zu einem kleinen Teil restauriert. Bauwerke aus dem 19. und 20. Jahrhundert warten darauf, dass sie entweder einstürzen oder einen liebevollen Besitzer finden, der sich die Reparaturen leisten kann. Ob die Altstadt von Basra irgendwann so aussieht wie die brandneue Altstadt von Al Ula oder von Dschidda? Wer weiß. Auf jeden Fall liegt noch ein großes Stück Arbeit vor den Bewohnern.


Das Essen in Basra ist lecker. Gefüllte Weinblätter, Hommos, Baba Ganoush, gebratener Fisch, gegrilltes Lammfleisch und dann noch ein paar Leckereien, deren Namen ich bereits wieder vergessen habe. Der Nachtisch war besonders süß und klebrig. Der starke schwarze Tee war ebenfalls sehr süß.
Morgen geht es schon wieder weiter, denn der Irak hat noch so viele spannende Ziele. Mein Besuch in Basra war jedoch ein prima Einstieg und ich bin froh, diese Stadt einmal erlebt zu haben, wenn auch nur für einen Tag.
Eure Beatrice!






