Idah – Opfergaben am Niger
Die Stadt Idah ist das Zentrum der Igala-Kultur. Hier haben sich vor 500 Jahren die Igala niedergelassen und sie haben das Land gegen zahlreiche Angriffe von allen Seiten verteidigt. Die Igala sind Nachbarn der Yoruba und des alten Königreichs Benin.


Bis heute gibt es einen König der Igala. Sein Titel ist Attah. Das bedeutet Vater, denn er ist verantwortlich für sein Volk wie ein Vater für seine Kinder. Bevor ich die Stadt Idah besuche, muss ich als ausländischer Gast zunächst beim Attah vorstellig werden, ein paar Kolanüsse und eine Flasche Gin übergeben sowie die rituelle Genehmigung zur Stadtbesichtigung einholen.
Leider ist der König persönlich verhindert. Er lässt sich durch sein Kabinett vertreten. Die Herren sind allesamt Chiefs aus der Region und tragen elegante Gewänder. Sie nehmen den Gin entgegen und versichern mir, dass ich willkommen und sicher bin. Das freut mich.


In Idah gibt es einiges zu sehen, wenn man weiß, wohin man gehen muss. Das wissen die Gesandten des Königs, die mir den Markt und die bedeutenden Opferplätze in Idah zeigen. Gleich zwei Prinzessinnen wurden in der Geschichte der Igala für das Wohl des Volkes geopfert. Beide Menschenopfer brachten immerhin den erhofften Sieg über die Feinde. Ich darf mir die Statuen für die beiden Prinzessinnen anschauen. Die Geschichten zu diesen tragischen Persönlichkeiten sind blutig und spannend. Bis heute werden ihnen Opfer gebracht.


Spannend war auch der Maskentanz, der mit herrlichen Bastkostümen und imposanten Masken aufgeführt wird, zu Feiertagen, zur Ernte, bei wichtigen Zeremonien, aber eben auch um Gäste willkommen zu heißen. Der Tanz ist ein Event, das es nicht alle Tage gibt. Das merke ich daran, dass das gesamte Viertel auf den Beinen ist. Alle schauen zu und lassen sich vom Rhythmus mitreißen.


Idah ist also ein spannender Ort am Niger, der dieser Region Fruchtbarkeit beschert. Ein besonderer Niger-Nebenarm ist heilig und hält neben Trinkwasser auch Badewasser und Heilwasser bereit.
Wer Idah besucht, muss Hitze vertragen können, denn es können da im März durchaus mal 38 Grad Celsius werden.
Eure Beatrice!