Idanre – Kletterpartie zur UNESCO
Die Stadt Idanre liegt südlich von Akure in Nigeria und ist nicht gerade das, was man unter einem beliebten Touristenziel versteht. Ich hatte noch nie von Idanre gehört, bevor ich meine Reise nach Nigeria gebucht hatte.


Umso überraschter war ich, als ich dort eine grandiose Landschaft und eine eindrucksvolle historische Stätte erleben durfte. Offenbar steht die verlassene Siedlung auf den Felsen bei Idanre auf der Warteliste des UNESCO-Welterbes und ich glaube, dass sie da auch hingehört, also nicht auf die Warteliste, sondern zur UNESCO.
Auf jeden Fall hilft es, wenn man gut zu Fuß ist. Der Aufstieg besteht aus 680 Treppenstufen. So erreicht man das Plateau und wird mit einem großartigen Ausblick auf die Stadt belohnt, die es erst seit 1928 gibt. Damals sind nämlich die ersten Menschen vom Felsplateau herunter gekommen, um unten zu siedeln. Die vielen Jahre vorher war das keine Option gewesen, weil ständig Kriege herrschten. Aber 1928 war wohl oben endgültig kein Platz mehr und die Region wurde friedlicher.


Deshalb sieht man oben nur noch die Überreste der einstigen Siedlung. Diese liegen zwischen mächtigen Granitfelsen und bestehen hauptsächlich aus den wichtigen Gebäuden wie Gericht, Mausoleum und Königspalast. Auch einige Häuser der Chiefs sind noch erhalten.


Nur eines ist noch bewohnt und zwar das des Heilers. Er betont, dass er international renommiert ist als Medizinmann und dass er der persönliche Leibarzt des Königs war. Gerade gibt es keinen König in Idanre, denn nach dem Tod eines Königs müssen sich die Chiefs und Priester auf einen neuen einigen und das ist offenbar gerade nicht so einfach.


Der Besuch in dem alten Königspalast ist nur mit einigem Klettergeschick möglich, aber er lohnt sich, auch wenn er schweißtreibend ist. Ich bin begeistert von dem alten Bauwerk aus Lehm, dessen Dach von geschnitzten Figuren gehalten wird. Hier lauern viele spannende Geschichten rund um das Königshaus und die Geschichte der Idanre.
Diese Geschichten erzähle ich euch bald in meinem neuen Buch.
Eure Beatrice!