Kyoto – Hundert Schreine und Tempel
Kyoto muss man im Grunde besuchen, wenn man sich auch nur ein wenig für japanische Kultur und Geschichte interessiert. Die Stadt eignet sich hervorragend, um in die bewegte Geschichte einzutauchen, denn während einer ganzen Weile war Kyoto die Hauptstadt Japans. Daher gibt es in Kyoto nicht nur Paläste und Schlösser von Kaisern und Shogunen, sondern auch jede Menge Tempel und Schreine.



Die Schreine gehören zum Shintoismus, die Tempel zum Buddhismus und offenbar benötigen die Japaner beides für ein erfülltes Leben. Ich habe mir sagen lassen, dass im Shintoismus geheiratet und im Buddhismus gestorben wird. Die meisten Anlagen bestehen aus einem Mix der beiden Religionen, was ihnen diesen besonderen Touch verleiht, den es nur in Japan gibt.
Besonders schön fand ich das Nijo Schloss, wo die Shogune der Tokugawa-Dynastie gelebt und regiert haben. Die Audienzhallen sind einfach eindrucksvoll und es gibt sogar etwas zum Lachen, denn die Künstler, die hier an den Wänden Darstellungen von Tigern verewigt haben, hatten allesamt noch nie einen Tiger gesehen. Sie hielten sich an Augenzeugenberichte und Malereien aus dem fernen China, wobei die Chinesen damals der Meinung waren, dass Leoparden und Tiger derselben Spezies angehören und dass eine Tigerin zu einem Drittel Leoparden zur Welt bringt.



Der goldene Pavillon ist natürlich eines der Highlights in Kyoto und ich konnte mich gut daran erinnern, dass ich dieses wunderschöne Gebäude auch vor 15 Jahren schon besucht habe. Ob damals auch der vollkommen unspektakuläre (weil nicht silberne) silberne Pavillon auf meinem Programm stand, weiß ich nicht mehr. Schön war er trotzdem.



Und dann müsst Ihr euch natürlich den Fushimi Inari Schrein ansehen, wo tausende von roten Tempeltoren in langen Reihen hintereinander aufgestellt wurden, sodass man locker eine halbe Stunde nur durch Tore laufen kann. Farblich ein Highlight, auch wenn da natürlich viel zu viele Menschen unterwegs sind. Ausländer und Japaner gleichermaßen. Dieses Wunderwerk will jeder sehen und jeder will ein Foto davon machen. Oder 2. Oder 200.



Die Innenstadt von Kyoto hat mich begeistert, denn sie ist modern, sauber und voll. Es gibt so viele ungewöhnliche Läden und kleine Restaurants, dass sogar ich etwas Leckeres zu essen gefunden habe, wo ich doch die japanische Küche leider überhaupt nicht mag.
Die Spielhallen hingegen haben mich erwartungsgemäß begeistert. Ich liebe dieses Spiel, bei dem die Maschine dir ein Lied spielt und dir den Takt vorgibt und bei dem du dann auf einer Trommel die richtigen Töne treffen musst. Allein in der Hauptstraße gab es zwei dieser Arcades, in denen das Trommelspiel sich höchster Beliebtheit erfreut hat. Einfach klasse!
Eure Beatrice!