Las Vegas – Um eine Attraktion reicher
Ich muss mal nachsehen, wie viele Blogartikel ich mittlerweile über Las Vegas geschrieben habe. Vielleicht schon ein Dutzend? Auf jeden Fall ist Las Vegas mit London und Paris eine der Städte, die ich schon sehr oft besucht habe. Es ist verrückt, aber ich liebe Las Vegas. Die Stadt ist so kitschig und verschwenderisch, was ja eigentlich überhaupt nicht mein Fall ist, aber irgendwie hat Las Vegas seinen Zauber.



Meine Begeisterung für die Stadt der Sünde kommt sicher auch daher, dass es dort fast so viel kulinarische Wunder gibt wie in London. Man könnte sich wahrscheinlich zwei Wochen lang durch Las Vegas fressen und jeden Tag drei neue Restaurants ausprobieren und hätte nicht einmal die Hälfte der Lokale getestet. Gute Pizza darf man natürlich nicht erwarten, aber Thai, Vietnamesisch, Äthiopisch, Bagel, Käsekuchen oder Eiscreme sind einfach grandios.
Seit ein paar Jahren bereits steht in Las Vegas nur einen Block vom Strip entfernt diese wunderschöne Kugel namens the Sphere, die in der Nacht in den schillerndsten Farben leuchtet. Bei meinen beiden vorherigen Besuchen habe ich schon Stunden damit verbracht, vor der Kugel zu stehen und mir die bunten bewegten Bilder anzusehen oder diese zu fotografieren. Wunderschön. Dieses Jahr habe ich es mir ein Ticket gegönnt, um the Sphere von innen zu erleben. Das ist kein günstiges Vergnügen, aber es war seinen Preis beinahe wert.



Auf jeden Fall war ich begeistert von dem Film mit grandiosen Naturaufnahmen aus aller Welt, der auf einer gigantischen Leinwand gezeigt wird. High Tech. 8K. Wow. Und die Stühle wackeln, wie in einem alten 3D Kino. Okay das hätte man sich sparen können. Aber die Bilder waren wirklich klasse. Sie haben mein Fernweh geweckt. In der Eingangshalle der Sphere gibt es vor der eigentlich Show noch ein paar lustige Spielereien für die Besucher, unter anderem zwei KI-Roboter, die Fragen beantworten, also ChatGPT auf Beinen. Zudem ein paar schöne Hologramme und Animationen. Eindrucksvoll war die Demonstration einer Lautsprecherinstallation, bei der eine Ansprache gleichzeitig in vier Sprachen ausgestrahlt wird und je nachdem, wo man vor den vier Lautsprechern steht, hört man nur eine der vier Sprachen. Sehr cool.
Eine riesige Erfolgsmeldung habe ich dieses Mal zu vermelden: Ich habe endlich eine Arcade gefunden, in der man dieses grandiose japanische Trommelspiel spielen kann. Jetzt habe ich noch einen Grund mehr, Las Vegas zu lieben.



Ich habe dieses Jahr zum allerersten Mal Regen in Las Vegas erlebt. Es war richtig kühl für Anfang Mai, nur etwa 13 Grad, dazu starker Wind und wie gesagt sogar richtige Niederschläge. Drei Tage später waren es dann schon wieder weit über 30 Grad. Das Klima ist wirklich nicht mehr das, was es mal war. Als die Hitze zurück war, wäre ich beinahe in meinem Hotel in den Pool gegangen. Man zahlt da ja 56 Dollar Resort-Fee pro Nacht, welche die Nutzung des Pools und des Internets einschließt. Als ich dann allerdings am Pool ankam, erfuhr ich, dass die Poolliegen gegen eine Extragebühr vermietet werden und dass ich 18 Dollar für ein Glas Bier zahlen soll. Also habe ich es mir anders überlegt. Es macht wirklich kaum noch Spass, in den etwas schöneren Hotels abzusteigen, denn man hat nur noch das Gefühl, dass man bis auf den letzten Cent ausgepresst wird. Extrakosten für Parkplätze, Extrakosten für Hauskeeping, Extrakosten für Poolliegen, Extrakosten, wenn man mehr als zwei Geräte pro Zimmer ins WLAN einwählen will, Resort Fee, Extrasteuern, … Wer hat dann noch Kohle übrig, um im Kasino zu spielen oder essen zu gehen? Irgendwie ist es schade.
Trotzdem habe ich meine Reise mal wieder genossen, kulinarisch, klimatisch weitgehend und einfach so, weil Vegas so schön bunt ist. Wir kommen nächstes Jahr wieder.
Eure Beatrice!
