Der Gelbe Fluss fließt in Nordchina. Dabei durchquert er die Innere Mongolei und kommt an zahlreichen wichtigen Städten vorbei. Die schönste Stelle, um den Gelben Fluss zu bewundern, ist wahrscheinlich Laoniuwan.
Hier macht der Gelbe Fluss eine besonders schöne Schleife und das auch noch in zauberhaft schöner Landschaft. Rundherum befinden sich jede Menge Kohleminen und Fabriken. Am Horizont sieht man ein Kraftwerk. Aber hier an der Flussschleife gibt es noch Grün und beinahe unberührte Canyonlandschaft. Beinahe.
Ich habe das Grasland in der Mongolei (der Äußeren Mongolei) noch in so positiver Erinnerung. Diese ewigen Weiten von Schnittlauch mit kleinen dicken Murmeltieren und Yaks. Ich habe diese Landschaft geliebt, durch die ich tagelang mit einem fast schon historischen Geländewagen gefahren bin.
Auf genau diese oder eben eine sehr ähnliche Landschaft war ich eingestellt, als ich die Reise in die Innere Mongolei gebucht habe. Im Huitengxile Grasland wollte ich diese Erwartungen überprüfen. Diese Region liegt unweit der Hauptstadt Hohhot und ist innerhalb von zwei Stunden erreichbar.
Der Name Hohhot klingt schon so exotisch in meinen Ohren, dass ich da unbedingt hin wollte. Ganz egal, was es mit dieser Hauptstadt der Autonomen Region Innere Mongolei auf sich hat. Ich bin also tatsächlich nach Hohhot gefahren und war überrascht.
Ich habe eine typische chinesische Stadt vorgefunden mit Wohnhochhäusern, top-modernen Straßen, Ampelanlagen, Autos, Shopping-Centern und Fast-Food-Restaurants.
Habt ihr schon mal von Ordos gehört? Wer sich nicht näher mit Dschingis Kahn auseinandersetzt oder sich für Steinkohle interessiert, wird dem Namen Ordos nicht begegnet sein. Mir ging es genauso, bis ich mich mit Dschingis Kahn beschäftigt habe. Das war schon 2013, als ich in der Mongolei war, das Land, das wir im Westen gemeinhin mit Dschingis Kahn verbinden.
Ist man allerdings in China, oder besser gesagt in der Inneren Mongolei, der zweitgrößten chinesischen Provinz, dann sieht das Thema wieder etwas anders aus.
In den deutschen Reiseführern wird Zhangbi als Dorf bezeichnet. Die englische Version nennt es Zhangbi ancient fortress, also eine Festung. Zhangbi südlich von Pingyao ist tatsächlich beides in einem und das habe ich erst verstanden, als ich tatsächlich dort war.
Das erste, was an dem denkmalgeschützten Dorf Zhangbi auffällt, ist, dass hier nur ein Bruchteil der Massen an Touristen unterwegs sind, die mich im Haus der Familie Wang oder in der Altstadt von Pingyao beinahe totgetrampelt haben. Zhangbi ist nicht so berühmt. Ein Glück für mich. Denn so kann ich auch mal ein Foto machen, auf dem nicht 30 Personen das blockieren, was ich eigentlich fotografieren will. Auch ist es nicht so laut. Ich komme wohl in ein Alter, in dem ich die Hektik und den Lärm einer Tausendschaft chinesischer Touristen nicht mehr als Abenteuer empfinde, sondern lieber auch mal etwas Ruhe habe.
Die Altstadt von Pingyao steht seit Jahrzehnten auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Sicherlich zurecht, denn im Gegensatz zur Altstadt von Datong sind in Pingyao noch sehr viele Gebäude im Original erhalten. Zumindest weitgehend. Das von der Stadtmauer umfasste Gebiet ist etwas kleiner, wenn auch nur unwesentlich.
Berühmt ist Pingyao also für seine historische Bausubstanz, die aus der Zeit der Ming- und Qing-Dynastie stammt. Was das bedeutet? Nun, sie ist zwischen 300 und 800 Jahre alt. Alles wurde jedoch in der Zeit nach den Dynastien, genauer gesagt im 21. Jahrhundert restauriert oder gar komplett wiederaufgebaut.
In Datong leben drei Millionen Menschen. Als ich an einem Samstagabend im Sommer zum ersten Mal in der Altstadt von Datong unterwegs war, hatte ich den Eindruck, dass jeder einzelne von ihnen an dem Abend auch da war. Himmel und Menschen waren unterwegs. Offenbar Touristen, aber mehrheitlich einheimische Touristen. Erst am zweiten Tag meines Besuches habe ich ein anderes europäisches Gesicht gesehen.
Datong ist berühmt für seinen Essig, weshalb dieser in den meisten Läden verkauft wird. Aber nicht nur einfach Essig, sondern auch alle möglichen Lebensmittel, in denen Essig drin ist. Essig-Eiscreme und Essig-Cola fand ich wider Erwarten ganz köstlich.
Kampong Phluk ist ein ganz besonderes Dorf, wenn auch nicht das einzige in Kambodscha, das so besonders ist. In Kampong Phluk leben die Menschen auf ganz eigene Weise mit dem Wasser, vom Wasser, auf dem Wasser und am Wasser.
In der Regenzeit steht das Dorf unter Wasser. Daher sind die Gebäude auch auf Stelzen gebaut. Je nach Wasserstand bewohnen die Menschen nur das oberste Stockwerk oder auch die Stockwerke unterhalb der eigentlichen Wohnung. Sie erreichen ihre Wohnungen mit dem Boot und sind nur auf dem Wasser unterwegs. Es ist der Tonle Sap See, der sich so stark ausbreitet, dass Kampong Phluk vollständig unter Wasser steht.
Ich war bereits 2007 und 2014 in Siem Reap und habe mir die eindrucksvollen Tempelanlagen von Angkor Wat angeschaut. Ich kann nicht oft genug sagen, dass ich nicht verstehen kann, dass diese 1000 Jahre alte Stadt, von der so viel erhalten ist, es 2011 nicht auf die Liste der neuen sieben Weltwunder geschafft hat. Jeder, der einmal die Cristo-Statue in Rio besucht hat und Angkor Wat gesehen hat, wird meiner Meinung nach den Kopf schütteln über die Ergebnisse dieser Abstimmung damals.
Glücklicherweise ist es vollkommen egal, wer zu den Weltwundern zählt und wer nicht. Für mich zählt Angkor zu meinen Highlights auf dieser Welt, die ich jedem nur absolut empfehlen kann. Siem Reap ist zudem eine Easy Peasy Touristenstadt, in der es Hotels aller Preisklassen, billiges gutes Essen und kurze Wege gibt. Es ist friedlich und sicher. Niemand wird gezwungen, Insekten zu essen. Es gibt Bier für einen Dollar und Massagen für 8 Euro pro Stunde. Hier findet jeder sein Glück.
Ich war schon öfter in Thailand und habe mir dieses Mal eine neue Region ausgesucht: die Insel Phuket. Sie ist berühmt, hat sehr viele Besucher jedes Jahr und ich erinnere mich, dass Phuket nach der Pandemie der erste Teil Thailands war, der für Touristen wieder besuchbar war. Es war quasi ein Testgebiet.
Ich liebe Thailand. Thai-Küche, das Wetter, das Obst, die Landschaften, die Massagen und Muay Thai. Aber Phuket hat mich ein wenig enttäuscht. Erstens gab es auf der Insel viel weniger Auswahl an Obst, als an all den anderen Orten, die ich vorher besucht hatte. Ich will nicht ausschließen, dass das an der Jahreszeit lag. Was aber nicht an der Jahreszeit gelegen haben kann, war, dass auf Phuket alles wahnsinnig touristisch ist. Die gesamte Insel scheint nur auf Besucher ausgerichtet zu sein. Nach den vielen Trips in absolut untouristische Länder war ich das vielleicht einfach nicht mehr gewöhnt. Aber es hat mich schockiert. Es gibt auf Phuket nicht viel zu sehen, eigentlich nur Strände und ein paar Gebäude, Statuen und Tempel, die aber mit dem Festland nicht mithalten können. Wer Strandurlaub mag, wird es hier sicher lieben. Aber mein Fall ist das einfach nicht.