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Reisetipp

Zhangbi – Festung Dorf und Nudelküche in einem

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Zhangbi – Tunnel gegen die Mongolen

In den deutschen Reiseführern wird Zhangbi als Dorf bezeichnet. Die englische Version nennt es Zhangbi ancient fortress, also eine Festung. Zhangbi südlich von Pingyao ist tatsächlich beides in einem und das habe ich erst verstanden, als ich tatsächlich dort war.

Das erste, was an dem denkmalgeschützten Dorf Zhangbi auffällt, ist, dass hier nur ein Bruchteil der Massen an Touristen unterwegs sind, die mich im Haus der Familie Wang oder in der Altstadt von Pingyao beinahe totgetrampelt haben. Zhangbi ist nicht so berühmt. Ein Glück für mich. Denn so kann ich auch mal ein Foto machen, auf dem nicht 30 Personen das blockieren, was ich eigentlich fotografieren will. Auch ist es nicht so laut. Ich komme wohl in ein Alter, in dem ich die Hektik und den Lärm einer Tausendschaft chinesischer Touristen nicht mehr als Abenteuer empfinde, sondern lieber auch mal etwas Ruhe habe.

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Dachau – Deutsche Geschichte erlebbar

By Kurz und schmerzlos No Comments

Dachau – Wie ein Ortsname zum Synonym für Grauen werden konnte

An einem warmen Sommertag in Dachau ist die Sonne hell und der Himmel klar. Die Luft ist leicht und ruhig – ein Moment, der fast friedlich wirkt. Doch dieser Ort trägt eine schwere Geschichte in sich, die nicht vergessen werden darf. Die KZ-Gedenkstätte Dachau erinnert an eine dunkle Zeit, die hier vor fast hundert Jahren begann.

Das Konzentrationslager Dachau wurde 1933 als erstes seiner Art in Deutschland eröffnet. Es diente als Vorbild für viele weitere Lager, in denen Menschen aus über 40 Nationen gefangen gehalten wurden. Insgesamt waren es mehr als 200.000 Menschen, die hier unter unmenschlichen Bedingungen lebten und starben. Über 41.500 von ihnen haben Hunger, Krankheit, Folter nicht überlebt oder wurden umgebracht. Die Befreiung durch amerikanische Truppen am 29. April 1945 brachte das Leiden endlich zu einem Ende. Zumindest für Einige. Viele sind in den Monaten nach der Befreiung noch an den Folgen der Misshandlungen gestorben.

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London – alle Jahre wieder

By Kurz und schmerzlos No Comments

London – Megacity voller Idylle und Kunst

London hat sich diesen Sommer von seiner besten Seite gezeigt – Sonne satt und richtig warm. Perfektes Wetter, um einfach durch die Straßen zu schlendern und neue Stadtteile zu entdecken. Kaum zu glauben, wie viele unterschiedliche Viertel diese Stadt zu bieten hat. Auch nach 20 Besuchen finde ich jedes Mal etwas Neues. 

Mein erster Stopp war die Gegend um die Tottenham Court Road. Dort gab es eine richtig coole digitale Kunstinstallation. Kostenlos für alle Passanten zugänglich wurden digitale Kunstwerke, bewegte Bilder und wunderschöne Animationen auf riesigen Bildschirmen gezeigt. Mitten in der Stadt.

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Bad Urach – Fachwerk im Frühling

By Kurz und schmerzlos No Comments

Bad Urach – charmant und gepflegt

Im Frühling 2024 bin ich in Bad Urach gewesen, Ich habe die Stadt von ihrer schönsten Seite erlebt. Schon beim Ankommen hat mich die historische Altstadt beeindruckt. Fachwerkhäuser in sanften Farben, kleine Gassen und ein Marktplatz, auf dem sich das Leben der Bewohner konzentriert. Die ersten Sonnenstrahlen haben die Fassaden zur Geltung kommen lassen.

Mein Weg hat mich durch die Altstadt geführt, vorbei am prächtigen Residenzschloss, dessen Renaissance-Architektur und goldener Saal von vergangenen Zeiten erzählen. In den Straßen habe ich immer wieder liebevoll restaurierte Häuser entdeckt, jedes mit eigenen Details und Geschichten. Besonders das Sprandel’sche Haus ist mir aufgefallen – ein barockes Gebäude mit einer eindrucksvollen Fassade.

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Bath – Römer und Frankenstein in England

By Kurz und schmerzlos No Comments

Bath – Riesige Kirche und ordentliche Sandsteinkreise

Sonntag und Sommer in Bath, einer alten Römerstadt drei Stunden westlich von London. Warm, ein bisschen Sonne, viele Wolken – typisch englisches Wetter. Die Straßen sind voll, aber entspannt. Die Stadt wirkt wie aus einer anderen Zeit.

Die Häuser leuchten in hellem, goldgelbem Stein. Fast alles ist aus dem berühmten Bath Stone gebaut. Die meisten Gebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert. Damals war Bath ein Treffpunkt für Reiche und Künstler. Die Stadt ist bekannt für ihre georgianische Architektur. Der Royal Crescent fällt sofort auf: eine riesige, gebogene Häuserreihe mit 30 eleganten Stadthäusern, gebaut zwischen 1767 und 1774. Gleich daneben liegt The Circus, ein kreisrunder Platz mit drei geschwungenen Häuserzeilen – inspiriert vom Kolosseum in Rom. Ein Steinkreis der modernen Art. Alles wirkt sehr einheitlich und edel. Aber in den Hinterhöfen und in einigen Gassen spitzen auch Graffiti und kleine Künstlerläden hervor, die das strenge Stadtbild auflockern. 

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Bad Sachsa – Im Osten des Westens

By Kurz und schmerzlos No Comments

Frühling im Harz

Im März bin ich in Bad Sachsa gewesen, als der Frühling gerade die ersten Farbtupfer in die Stadt gebracht hat. Es war gerade warm genug, um draußen joggen zu gehen und es war ein wunderschönes Wochenende. Deer Ginster hat geblüht und Krokusse gab es auch.

Ich habe ein ganzes Wochenende mit Schreiben verbracht und mir dabei auch mal Zeit für einen Spaziergang durch die Straßen gelassen. Die Atmosphäre war sehr angenehm, alle in dem kleinen Städtchen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze haben die Sonne genossen und den Frühling auf sich wirken zu lassen.

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Lacock – Königlich und magisch

By Kurz und schmerzlos No Comments

Lacock – Kulisse für viele Kinohighlights

Lacock fühlt sich an wie ein Dorf aus einer anderen Zeit. Die Straßen sind schmal, die Häuser stehen dicht an dicht. Das Wetter ist typisch englisch: Wolken, ein paar Regentropfen, aber es bleibt angenehm warm. Ich schlendere durch das Dorf, vorbei an alten Steinmauern und kleinen Vorgärten. 

Die meisten Häuser in Lacock stammen aus dem 13. bis 18. Jahrhundert. Viele sind aus grauem oder cremefarbenem Kalkstein gebaut, manche sind verputzt. Das ganze Dorf steht unter Denkmalschutz, und fast alle Gebäude gehören dem National Trust. Es gibt eine alte Kirche mit einem malerischen Friedhof, kleine Läden, Pubs und einen Dorfladen mit Post. Die Atmosphäre ist ruhig, fast wie in einem Freilichtmuseum, aber alles ist echt und bewohnt.

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Ushafa – bei den Gwari oder Gbagyi

By Allzeit urlaubsreif No Comments

Ushafa – Töpfer und Tänzer im Zentrum Nigerias

Im März bin ich in Ushafa gewesen, einem Dorf am Rand von Abuja, das vor allem von den Gwari (oder Gbagyi, wie es korrekt heisst) bewohnt wird. Schon bei meiner Ankunft habe ich gemerkt, dass hier das Leben einen eigenen Rhythmus hat. Ruhig, freundlich und einfach. Die Menschen haben mich offen begrüßt, und mir gerne ihr Dorf gezeigt.

Im Zentrum von Ushafa habe ich das Handwerkszentrum entdeckt, wo vor allem Töpferinnen und Töpfer arbeiten. Ich habe ihnen zugesehen, wie sie aus Ton kunstvolle Gefäße, Schalen und Figuren geformt haben. Die Hände der Frauen und Männer sind geübt, jeder Handgriff sitzt, und die Muster auf den Töpfen erzählen Geschichten aus dem Leben der Gwari. Rund um die Werkstätten haben Kinder gespielt und gelacht. Mit neugierigen Blicken haben sie gestaunt über diese merkwürdige Besucherin. Und ich habe gestaunt darüber, wie viele Kinder es in dem Dorf gibt.

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Avebury – Mittsommer zwischen Steinen, Schafen und Hippies

By Kurz und schmerzlos No Comments

Avebury – Das Dorf im Kreis

Mittsommer in Avebury. Die Sonne scheint, der Himmel ist wolkenverhangen, aber es ist warm. Ich stehe mitten in einem der größten Steinkreise der Welt. Um mich herum soazieren Hippies, meditieren, singen, opfern den uralten Steinen Blumen und ganze Laibe Brot. Friedliche Stimmung, überall Lachen und Musik. Die Steine wirken wie stumme Zeugen, sie stehen da, gewaltig und ruhig, als hätten sie schon alles gesehen. Haben sie vielleicht auch. Und vielleicht freuen sie sich sogar über das Brot. Wer weiß?

Der Steinkreis von Avebury liegt in Wiltshire, England, und ist älter als die meisten Bauwerke Europas. Die Sandsteine wurden vor etwa 5500 Jahren aus Wales hierher geschafft. Entweder von den Bewohnern der Gegend oder von den schmelzenden Gletschern – da sind sich die Forscher nicht einig. Druidische Magie ist eine weitere sehr valide Theorie. 

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Mussawarat as-Sufra – Das vergessene Wunder im Sudan

By Auf nach Anderswo No Comments

Mussawarat as-Sufra – Ein Tempel mitten im Nirgendwo

Im Spätherbst 2021 bin ich in den Norden des Sudans gereist, ein wenig abseits bekannter Touristenpfade. Nach Stunden auf staubigen Pisten sind zwischen sanften Sandsteinhügeln irgendwann die alten Mauern von Mussawarat as-Sufra aufgetaucht – ein Anblick, der sofort Ehrfurcht einflößt.

Die Tempelanlage stammt aus der Zeit des antiken Königreichs Kusch. Die Steine sind also etwa 2.000 Jahre alt und bis heute von Rätseln umgeben. Die Dimensionen sind beeindruckend: Weitläufige Höfe, miteinander verbundene Wege und Gänge sowie Rampen bilden ein Labyrinth, das damals möglicherweise als religiöses Zentrum und Pilgerstätte diente. Siedlungsspuren fehlen gibt es nicht. Niemand hat in Mussawarat as-sufra gewohnt. Alles deutet darauf hin, dass Menschen nur zu bestimmten Anlässen hierher gekommen sind.

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