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Kallar Kahar – Ein See voller Tränen

Kallar Kahar – Katas Raj Tempel

Wer von Islamabad nach Lahore fahren will, kann hierfür entweder eine gut ausgebaute und sehr moderne Autobahn nehmen. Für die 350 Kilometer braucht man dann etwa viereinhalb Stunden. Man kann natürlich auch zwischen den beiden Großstädten noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit ansteuern und die Fahrtzeit dadurch verdoppeln.

Neben der Salzmine von Khewra, die zwar die zweitgrößte Salzmine der Welt ist, aber nur von Einheimischen als ernsthafte Sehenswürdigkeit angesehen werden kann, ist Kallar Kahar ein wirklich attraktives Ausflugsziel. In der Ortschaft steht nämlich ein Hindutempel, der seit einigen Jahren von den pakistanischen Behörden restauriert wird. Bei aller Feindschaft zwischen Indien und Pakistan wundert man sich fast, dass diese tolle Tempelanlage nicht zerstört wurde. Aber die Pakistaner sind ja ganz verständige Menschen.

Die Tempelanlage nennt sich Katas Raj und ist über mehrere Jahrhunderte hinweg erbaut worden. Der älteste Teil ist die Ruine einer Stupa, die schon weit über 2000 Jahre alt ist und von Buddhisten errichtet wurde. Alle anderen Tempel sind etwas neueren Datums und den verschiedenen hinduistischen Göttern geweiht.

Das eigentliche Heiligtum der Anlage ist der kleine Teich, der einer Legende nach entstanden ist, als Shiva seine erste Frau Sati verlor. Er weinte bitterlich um sie und seine Tränen bildeten diesen Teich. Es ist ein kleiner Teich, denn schließlich wurde Sati bald wiedergeboren und Shiva konnte sie in der Gestalt von Parvati wieder heiraten. Das ist der Vorteil daran, wenn man ein indischer Gott oder eine indische Göttin ist.

Mir hat die Tempelanlage besonders gut gefallen und der Umweg war beinahe das stundenlange Geschüttel auf einer grausam schlechten Piste zwischen Khewra und Lahore wert.

Schaut euch die schönen Bilder von den verschiedenen Tempeln an, in denen von ein paar wenigen Hindus, die es in Pakistan tatsächlich zu geben scheint, Götter wie Hanuman, Ganesha, Shiva und Brahma verehrt werden. Und wenn Ihr mal in der Gegend seid, biegt bei Kallar Kahar von der Autobahn ab und grüßt mir Katas Raj! In ein paar Jahren ist die Straße hinter Khewra ja vielleicht auch fertig.

Eure Beatrice!

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