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Karakorum Highway – holprige Fahrt in ein Naturparadies

Der Karakorum Highway ist männlich

Der Karakorum Highway ist wohl eine der berühmtesten Gebirgsstrecken unserer Erde. Sagen und Legenden umgeben die Strecke, die bis heute am Indus entlang führt und die mittlerweile an manchen Stellen sogar recht gut ausgebaut ist. Trotzdem bleibt die Fahrt mühsam.

Für 300 Kilometer braucht man gut und gerne 10 Stunden. Kein Scherz. Da es unterwegs auch nicht allzu viele Städte gibt, sollte man seine Reiseroute gut planen und es so einrichten, dass man sich vor Einbruch der Dunkelheit irgendwo befindet, wo es ein Restaurant und am besten auch ein Hotel gibt. Für mich hat mein Reisebegleiter dies natürlich übernommen und er hat alles perfekt eingeplant.

Spannend wird es dort, wo ich den Indus Fluss erreicht habe. Von dort aus, von dem Städtchen Thakot, startet der Karakorum Highway. Er ist hier breit genug für zwei sich entgegenkommende Autos. Sogar für zwei sich entgegenkommende Lastwagen, auch wenn ich das mit meinem ungeschulten Auge oft nicht so eingeschätzt hätte. Einerseits bin ich heilfroh, dass ich nicht fahren muss. Andererseits kommt mir immer wieder der Gedanke, dass der freundliche Fahrer, der mich hier mehr als 10 Stunden auf dieser teils holprigen und teils sehr kurvigen Strecke befördert den ganzen Tag nichts isst und nicht einmal einen Tropfen Wasser trinkt, weil Ramadan ist. Ein beunruhigender Gedanke.

Am Karakorum Highway liegen viele kleinere Dörfer, die zum Gebiet Kohistan gehören. Offenbar ist es ein besonders religiöses und konservatives Volk, das in Kohistan lebt. Mehrere Völker, um genau zu sein. Diese Konservativität zeigt sich zum Beispiel darin, dass ich den ganzen Tag vielleicht eine Handvoll Frauen zu Gesicht bekommen habe. Auf den geschäftigen Straßenmärkten in den Dörfern ist zwar die Hölle los, aber es sind fast ausschließlich Männer unterwegs. Ein merkwürdiger Anblick. Konservativ ist offenbar ein Euphemismus dafür, dass die Frauen nicht das Haus verlassen dürfen.

Am Ende des langen Tages habe ich Chilas erreicht. Das Hotel hieß Shangrila, hatte allerdings nichts mit der bekannten Luxushotelkette zu tun. Das Essen war echt lecker. Curry und Reis. Es gab sogar Internet, womit ich hier mitten in den Bergen am Indus nicht gerechnet hatte.

Weiter ging es auf dem Karakorum Highway zu der Stelle, wo sich die drei höchsten Gebirge der Welt begegnen: Himalaya, Karakorum und Hindukusch. Hier biegt der Indus ab oder besser gesagt, der Karakurum Highway biegt ab und folgt nun dem Gilgit Fluss, statt dem Indus. Es geht weiter nach Norden in Richtung Gilgit, dann Karimabad, Gulmit und so fort. Dazu gibt es aber eigene Blogartikel.

Eure Beatrice!

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