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Antelope Canyon – fernab, teuer und einfach wunderschön!

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Licht und Schatten und Abraham Lincoln im Antelope Canyon

Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich tatsächlich einen Blogartikel über den Antelope Canyon verfassen soll. Mein erster Gedanke war, dass es nicht viel darüber zu berichten gibt, außer, dass er halt einfach wunderschön ist. Aber erstens sind die Bilder einfach zu schön, um sie nicht auf meinem Blog unterzubringen und zweitens war die Tour zum Antelope Canyon immerhin ein kompletter Tagesausflug. Da wäre es doch gelacht, wenn ich nicht einen Artikel dazu schreiben könnte.

Ich bin also am Morgen nach einem dürftigen Frühstück im beschaulichen Ambiente der kleinen Motelrezeption in Flagstaff aufgebrochen gen Norden. Vom Ziel meiner Reise hatte das Navigationsgerät – ganz offensichtlich ein Banausengerät, ds sich in keinster Weise für Natur interessiert – noch nie gehört. Also befahl ich ihm, mich nach Page zu bringen, dem Ort neben dem Antelope Canyon. In meiner naiven Vorstellung einer perfekten Welt würde es dort bestimmt Hinweisschilder geben… Read More

Chatyn – Ein Denkmal für 186 Tote

By Touristin aus Leidenschaft No Comments

Ein trauriges Kapitel: das Massaker von Chatyn

Nicht umsonst erinnern gefühlte 95% aller Denkmäler in Weißrussland an den Zweiten Weltkrieg, der hier der Große Vaterländische Krieg genannt wird. Es ist eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte von Weißrussland, das zahlreiche Schlachten miterlebt hat. Die deutsche Wehrmacht kam auf dem Weg nach Moskau hier vorbei und wurde dann wieder zurückgedrängt, wobei wieder verheerende Kämpfe in Belarus stattfanden.

Eines der traurigsten Denkmäler erinnert an eine der traurigsten Geschichten aus diesem Krieg: In Chatyn fand eines von mehreren ähnlichen Massakern statt. Chatyn war einst ein kleines Dorf mit weniger als 200 Einwohnern unweit von Minsk. Die deutsche Armee hatte die Gegend besetzt und irgendwo in der Nähe von Chatyn wurde ein deutscher Offizier bei einem Angriff von Partisanen getötet. Die Wehrmacht rief daraufhin die Bewohner von Chatyn dazu auf, die Verantwortlichen für diesen Angriff auszuliefern. Read More

Roswell – von echten und falschen Kornkreisen

By Allgemein No Comments

Roswell ist das Lourdes von New Mexico

Roswell zählt – zumindest in diesem Jahr – zu den verrücktesten Reisezielen, die ich mir ausgesucht habe. Das besondere an der kleinen Stadt Roswell, die mitten in der Wüste von New Mexico liegt, ist nämlich, dass hier möglicherweise am 8. Juli 1947 ein UFO abgestürzt ist – oder eben auch nicht. Es ist eine Glaubensfrage, ob Roswell eine weltweit bedeutende Stadt ist oder nur ein Kaff, in dem ein paar Spinner gewohnt haben. Im Grunde ist es genauso wie in Lourdes. Dort ist die Mutter Gottes erschienen, oder eben auch nicht. Alles eine Frage des Glaubens.

In Roswell gibt es tatsächlich ein paar mehr Hotels und Motels, als in den anderen Kleinstädten New Mexicos, weil sich immer wieder Besucher und UFO-Anhänger hierher verirren, auch wenn der sogenannte Roswell Zwischenfall schon fast 70 Jahre her ist. In den 90er Jahren erlebte Roswell ein kleines Comeback, als sich wieder Scharen von UFO-Fans hier tummelten und sich die Augenzeugenberichte über UFO-Sichtungen aus irgendeinem Grund weltweit mehrten. Heute wirkt Roswell so, als habe es seine wilden Tage hinter sich und als sei es mit dieser Tatsache auch recht zufrieden. Read More

Yellowstone Nationalpark – Ein Traum in bunt

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

So viele Farben, Bisons und brodelndes Wasser

Über Monate hinweg habe ich auf meiner Wetter-App die Temperaturen im Yellowstone Nationalpark verfolgt. Bis in den Juni hinein waren diese vollkommen indiskutabel. (=Es stand ein minus vor der Celsius-Angabe.) Erst langsam sind die Temperaturen dann im Laufe des Julis auf ein akzeptables Niveau angestiegen. Während sich in Las Vegas das Quecksilber in Richtung der 40 Gradmarke schob und im Death Valley sogar schon fast die 50 durchbrach, ließ sich der Yellowstone Park auf gerade mal 20 Grad erwärmen.

Tatsächlich hatte ich ein Gefühl von Erfrischung und Kühle, als ich nach mehreren Tagen in den Wüsten von New Mexico, Arizona, Nevada und Kalifornien in West Yellowstone im Bundesstaat Montana ankam. Hier hatte ich nach langem Suchen ein Zimmer gefunden, das ungefähr dreimal so teuer war wie die Unterkünfte in Las Vegas oder Flagstaff, das aber im Umkreis von hundert Kilometern beinahe die einzige verbliebene Option war, die mich nicht vollkommen finanziell ruiniert hätte. Eine freundliche Chinesin drückt mir zur Begrüßung den Schlüssel in die Hand, will weder wissen, wer ich bin, noch wie ich heiße. Für sie steht fest, dass ich der Gast sein muss, den sie erwartet. Read More

Vitebsk – Von Chagall bis Lenin

By Touristin aus Leidenschaft No Comments

Geburtsort von Marc Chagall mit falschverstandener Fußgängerzone

Vitebsk liegt im Norden von Weißrussland und bevor ich den Entschluss gefasst hatte, dieses Land zu besuchen, hatte ich den Namen dieser Stadt noch nie gehört. Im deutschen Sprachraum wird der Name oft Wizebsk geschrieben, aber auch das half mir nicht auf die Sprünge. Tatsächlich ist es eine der bedeutenderen Städte in Belarus und ein Muss, wenn man auf schon mal in der Gegend ist.

Als erstes besuche ich in Vitebsk das Geburtshaus von Marc Chagall. Von diesem Kerl hatte ich natürlich schon des Öfteren gehört und ich hatte auch schon das Vergnügen, einige seiner Werke in verschiedenen Museen in London, Paris und Madrid zu sehen. In Vitebsk stehe ich also vor einem winzigen Backsteinbau, in dem Moische Chazkelewitch Schagalow geboren wurde und aufgewachsen ist. Heute ist das Haus ein Museum, in dem Möbel aus der Zeit seiner Kindheit ausgestellt sind und Dokumente sowie Zeichnungen an den Wänden hängen. Read More

Death Valley – Alles tot bis auf die Bienen

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

So schön kann trockene Hitze sein

Der Death Valley Nationalpark war eines meiner Wunschziele auf der vergangenen USA-Reise. Da aber auch der Yellowstone Nationalpark auf dem Programm stand und dieser für mein Empfinden aus klimatischen Gründen nur im Hochsommer bereist werden kann, musste ich mit einem Death Valley Vorlieb nehmen, das seinem Namen alle Ehre machte.

Bei 119 Grad Fahrenheit, 48 Grad Celsius, sind die Bedingungen im Death Valley Nationalpark im August nicht eben fürs Wandern geeignet. Im Grunde ist nicht einmal das Autofahren zu empfehlen, denn nicht alle Motoren und Armaturen funktionieren bei diesen Bedingungen ideal. Ich kann aber mit Hitze besser umgehen als mit Kälte und daher erreiche ich gut gelaunt die Rangerstation, die auf erstaunliche 20 Grad heruntergekühlt ist. Der nette Mann hinter dem Schalter reicht mir eine Karte des Nationalparks, bedankt sich dafür, dass ich ein Eintrittsticket am Automaten erstanden habe („Das ist nett von Ihnen. Wir nehmen es da nicht so ernst“) und rät mir davon ab, eine längere Wanderung zu unternehmen. Ich kann ihn beruhigen. Meine vertrocknete Leiche muss er in den nächsten Wochen nicht irgendwo auflesen, denn ich werde schön brav in der Nähe meines Autos bleiben. Read More

Las Vegas – Weltreise im Lichtermeer in der Wüste

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Zwischen Sündenpfuhl und gigantischem Business

Las Vegas ist in vielerlei Hinsicht ein einzigartiges Reiseziel. Für die einen ist diese Stadt mitten in der Wüste der Inbegriff der Romantik, für andere ein Sündenpfuhl und für viele eine Reise in eine riesige Filmkulisse, die man aus dem Kino kennt. Las Vegas bietet auf jeden Fall beste Gelegenheiten, um sein Geld loszuwerden, sei es in den Casinos oder auch in den zahllosen Hotels, Shops und Restaurants. Für mich ist Las Vegas ein Kuriosum, das ich gerne auch diesmal wieder auf meine Reiseroute gesetzt habe und von wo aus viele der großartigen Landschaften Nordamerikas nicht allzu weit entfernt sind.

Vom Grand Canyon aus erreiche ich Las Vegas in den frühen Abendstunden und zunächst empfängt mich die Großstadt mit der üblichen Mischung aus Tankstellen, Supermärkten und Fast-Food-Restaurants, die einen Gürtel um alle amerikanischen Städte bilden. Nach wenigen Minuten auf den großzügigen breiten Straßen kommt jedoch die charakteristische Skyline immer näher. Zuerst bemerke ich den Turm des Stratosphere Casinos und bald erkenne ich auch das in der Abendsonne strahlende Mandalay Bay sowie das grünlich schimmernde MGM Grand Hotelcasino. Read More

Phnom Penh – Quirlige Hauptstadt mit Geschichte

By Lieblingskrankheit: Reisefieber No Comments

Zauberhafter Königspalast und leckere Tom Yam Suppe

Phnom Penh ist mit Abstand die größte Stadt in Kambodscha und das wirtschaftliche wie auch politische Zentrum des Landes. Verglichen mit Bangkok oder Ho Chi Minh Stadt, könnte man Phnom Penh fast noch als verschlafen bezeichnen, aber auch hier tut sich einiges und die Hauptstadt Kambodschas entwickelt sich rasend schnell weiter.

Ich habe in Phnom Penh all das vorgefunden, was ich mir von einer quirligen asiatischen Hauptstadt erwartet habe. Tausende von Motorrollern, die fast ausnahmslos auch ihre Dienste als Taxi anbieten, wenn sich die Gelegenheit bietet, bevölkern die Straßen. Märkte sprießen am Morgen aus dem Boden und legen ganze Straßenabschnitte lahm. Garküchen erfüllen am Abend die Luft mit ihren Düften, die zwischen verlockend, exotisch und gewöhnungsbedürftig abwechseln. Nur ist eben alles ein wenig harmloser und friedlicher als zum Beispiel im Moloch Manila oder Bangkok.

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Brest – die Heldenfestung und der Urwald

By Touristin aus Leidenschaft No Comments

Die einzige Heldenfestung und der letzte Urwald

Wenn ich Brest höre, dann denke ich natürlich erst mal an Frankreich und die Bretagne. Aber es gibt da auch noch ein anderes Brest und zwar in Weißrussland. Wie das französische Brest liegt auch das weißrussische ganz im Westen des Landes. Das ist aber auch schon fast alles, was die beiden Städte – die übrigens passenderweise eine Städtepartnerschaft unterhalten – gemeinsam haben.

Das weißrussische Brest hat einiges zu bieten, was das französische Brest nicht hat: eine Lenin Statue, eine riesige Festung mit einem gewaltigen sozialistischen Heldendenkmal und jede Menge russisch orthodoxe Kirchen. Zudem ist Brest das Tor zum letzten europäischen Urwald, dem Bialowieza Nationalpark.Hier gibt es übrigens noch wilde Wölfe und Bisons. Und sogar Bären!

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Toronto – der vielleicht drittverrückteste Trip 2016

By Kurz und schmerzlos No Comments

Toronto für ein Wochenende? Warum nicht?

Es ist schon hin und wieder vorgekommen, dass mir jemand glaubhaft versichert hat, dass die Reise, die ich geplant hatte, sich nicht lohnt und dass es vollkommener Unsinn ist für so kurze Zeit irgendwo hin zu fahren. Für einen Abend nach Paris oder für eine Woche nach Nepal… alles schon vorgekommen und ich habe es in vollen Zügen genossen. So auch mein Wochenende in Toronto. Ich habe ein paar Tage darüber nachgedacht, ob es verrückt ist, Donnerstags nach Toronto zu fliegen und Sonntags wieder zurück nach Hause zu fliegen, um dann am Montag morgen direkt vom Flughafen aus auf die Arbeit zu fahren. Ich habe beschlossen, dass es ein wenig verrückt ist und dass es eine sehr gute Idee ist.

Am Donnerstagmittag stand ich also in Toronto am Flughafen und wurde pünktlich abgeholt. Dreieinhalb erlebnisreiche Tage standen vor mir und das Wetter war traumhaft. Sonnenschein und mindestens 25 Grad, wovon Deutschland in diesem Juni 2016 nur träumen konnte. Ob ich mich kurz ausruhen wolle… Nein, Himmel, nur das nicht. Wenn ich jetzt nicht wach bleibe, dann liefere ich mich komplett dem Jetlag aus. Also stürzten wir uns gleich ins Gewimmel der Großstadt.

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