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Beatrice Sonntag

Ganvie – Stelzendorf auf dem Nokué See

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Ganvie – Flüchtlingsdorf auf dem Wasser

Ganvie ist eine von sieben Ortschaften, die sich auf dem Nokué See befinden. Ja, genau. Mitten auf dem See. Und zwar kommt das daher, dass die einstigen Bewohner dieser Dörfer vor Sklavenhändlern geflüchtet sind und nach Orten gesucht haben, an denen sie vor diesem grausamen Schicksal sicher waren. So kam ihnen die Idee, ihre Häuser auf dem Wasser zu bauen, mitten im See.

Bis heute stehen die Dörfer auf Stelzen und sind nur per Boot erreichbar. Heute gibt es einen Anlegesteg in Abomey Calavi, wo reger Betrieb herrscht. Anders als vor 200 Jahren versteckt sich niemand mehr auf dem See. Die Fischer auf den Dörfern kommen an Land um ihre Waren zu verkaufen und gleichzeitig andere Waren einzukaufen.

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Dschidda – Altstadt, Meer und das wahre Leben

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Dschidda – Neue alte Stadt

Dschidda oder Jiddah, die englische Variante, ist eine Stadt im südlichen Drittel Saudi-Arabiens an der Küste des Roten Meeres. Dschidda liegt nicht weit von Mekka entfernt und ist mit einem Schnellzug mit Mekka aber auch mit Medina verbunden. Direkter Zugang zu den beiden heiligsten Städten des Islams hat dafür gesorgt, dass Dschidda schon seit Jahrhunderten von Pilgern überschwemmt wird. Den Zug gibt es ja erst seit ein paar Jahren. Vorher mit Bussen. Noch vorher mit Kamelen.

Neu für Dschidda sind Touristen, die nicht Pilger sind, sondern einfach so in die Stadt kommen. Diese wollen sich meist die schöne Altstadt ansehen, die gerade restauriert wird. Ein Glück, dass Saudi-Arabien reich ist, denn die Restaurierung kostet eine Menge Geld. Die UNESCO erlegt den Restauratoren strenge Vorschriften auf und Dschidda kann es sich leisten hier schnell und sorgfältig vorzugehen. In wenigen Jahren wurden große Teile der wunderschönen Altstadt schon erneuert.

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Ouidah – Voodoo-Hauptstadt von Benin

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Ouidah – Heilige Orte und Sklavengeschichte

Ouidah ist eine Stadt zwischen Cotonou im Osten und Grand Popo im Westen an der Küste von Benin. In Ouidah findet jährlich im Januar das Voodoo-Festival statt, eines der größten Festivals dieser Art in der Region. Der Januar ist also die beste Zeit des Jahres, um sich Ouidah anzusehen.

Das Festival war ein Erlebnis für sich, denn 30.000 Zuschauer haben sich an zwei Abenden ein Freiluftkonzert angesehen und -gehört. Da war vielleicht was los! Wie Rock am Ring, nur eben am Strand und weniger Rockmusik. Noch um halb drei in der Nacht waren die rhythmischen Klänge zu hören.

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Medina – Das Las Vegas der Muslime

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Medina – Die zweitheiligste Stadt

Medina ist das arabische Wort für Stadt. Mehrere Städte in der arabischen Welt tragen diesen Namen, aber keine ist so berühmt wie Medina in Saudi-Arabien. Einst kam der Prophet Mohammed aus Mekka hierher und gründete seine neue Religion. Das war eine grandiose und sehr erfolgreiche Idee, denn ihm folgen heute viele Millionen Menschen.

Es war auch eine großartige Idee für die Wirtschaft Saudi-Arabiens, denn die meisten Muslime wollen mindestens einmal im Leben Medina besuchen. Sie verbinden den Besuch in der zweitheiligsten Stadt mit dem Besuch der heiligsten Stadt, Mekka. Da ich als Nicht-Muslimin nicht nach Mekka reisen darf, muss ich mich mit dem zweitheiligsten begnügen. In Medina steht immerhin die Grabmoschee von Mohammed und ich darf sie, wenn auch nicht von innen, betrachten.

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Accra – Drei Festungen und ein Nationalheld

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Accra – Zwischen Mülldeponie und Moderne

Accra ist die Hauptstadt von Ghana und auch die größte Stadt des Landes. Nachdem ich Elmina und Cape Coast besucht habe und den Kakum Nationalpark an der Küste, ist Accra mit seinen Millionen Einwohnern und dem dichten Verkehr ein Kontrastprogramm. Man kommt nur langsam im Stadtverkehr voran. Die Straßen sind voller Autos und Menschen. Es ist laut.

An einer der breiteren Straßen befindet sich eine gigantische Mülldeponie, die Dutzende Blocks einnimmt. Hier leben Menschen rund um die Müllberge in Verschlägen. Sie leben mit und von dem Müll. Unsäglich. Es riecht entsprechend. Aber natürlich hat auch Accra seine schönen Seiten. Diese stehen auf meinem Programm.

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Kelisan Canyon – Paradies im Osten von Sokotra

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Kelisan Canyon – Felsschlucht fernab der Zivilisation

Der Kelisan Canyon liegt im Osten von Sokotra und zwar in einer traumhaften Landschaft, die nur leider nicht wirklich erschlossen ist. Von Zahik aus dauert es etwa dreieinhalb Stunden, um mit einem Allradfahrzeug zum Kelisan Canyon zu gelangen. Dabei fährt man durch wunderschöne Flusstäler, die allerdings im Februar trocken liegen. Weiße, rosa und rote Steine liegen in diesen Tälern und bilden einen tollen Kontrast zum blauen Himmel und der Vegetation.

Diese Vegetation ist etwas Besonderes. Zwar wachsen hier keine Drachenblutbäume, aber dafür viele dieser lustigen dicken Flaschenbäume. Die finde ich klasse. Sie scheinen sich mit einem Minimum an Boden zufrieden zu geben. Sie gedeihen sogar auf nacktem Fels. Und einige blühen rosa und weiß. Dabei sieht jeder von ihnen anders aus.

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Sonargaon – Königin der Lost Places

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Sonargaon – Alte Hauptstadt von Bengalen

Sonargaon ist eine der historischen Hauptstädte von Bengalen. Hinduistische Händler haben hier vom 13. bis Anfang des 17. Jahrhundert gelebt und mit verschiedenen Dingen gehandelt, unter anderem der wertvolle Stoff Musselin, etwas ganz Nobles, das feiner und teurer ist als Seide.

Die Moslems haben diese Hindus irgendwann vertrieben. Mitte des 20. Jahrhunderts haben Muslime aus den Nachbargebieten die von den Hindus verlassenen Gebäude einfach besetzt, als die Hindus aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen und einer Politik der Massenvertreibung nach Indien gegangen waren. Einige kamen zurück, aber es war schon zu spät.

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Hoq Höhle – Arabiens größte Höhle

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Hoq Höhle – Die zwei bis sieben Stunden Wanderung

Die Hoq Höhle liegt im Osten von Sokotra an der Nordküste. Sie ist eines der Highlights einer Tour über die Insel Sokotra, allerdings auch vergleichsweise schwer zu erreichen. Man muss nämlich hin wandern. Die Schätzungen der Sokotris gingen von einer Stunde bis zu sieben Stunden. Viele behaupteten, dass zwei oder drei Stunden pro Weg realistisch seien. Ebenso variierten die Angaben, wie weit die Strecke sei. Zwischen 500 Metern und 45 Kilometern habe ich einiges gehört.

45 Kilometer werden es schon nicht sein, wenn wir zum Mittagessen wieder am Strand sein wollen. Also gehe ich mit. Um sieben Uhr starten wir an einem winzigen Dorf. Ein lokaler Guide zeigt mir den Weg, den ich auch problemlos alleine gefunden hätte, denn es gibt nur einen Trampelpfad, der durch die inseltypische Vegetation bergan führt.

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Cape Coast und Elmina – Zwei Sklavenburgen an der Goldküste

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Cape Coast und Elmina – Bunte Fischerboote und eine grausame Geschichte

Cape Coast liegt etwa 150 Kilometer westlich der ghanaischen Hauptstadt Accra an der Küste, die einst als Goldküste bekannt war. Das goldreiche Gebiet des heutigen Ghana zog schon vor vielen hundert Jahren die Europäer magisch an und jeder wollte ein Teil des Kuchens abhaben, koste es, was es wolle. Wie grausam und unmenschlich die Europäer tatsächlich vorgingen, um zunächst mit Gold und Elfenbein, später mit Menschen zu handeln, ist heute kaum vorstellbar. Mir zumindest fällt es schwer, das Ausmaß der Gewalt und Verachtung zu begreifen.

Eindrucksvolles Zeugnis dieser Epoche sind die beiden Sklavenburgen in Cape Coast und in Elmina. Die Burg von Elmina wird als Elmina Castle oder St. George Castle bezeichnet. Sie ist die erste Burg in Westafrika gewesen, die von Europäern erbaut wurde und zwar von den Portugiesen im Jahr 1482. Das war noch bevor Amerika „entdeckt“ wurde.

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Hadibu – Vergessener Außenposten der Zivilisation

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Hadibu – Schandfleck im Wandel

Das schönste an Hadibu ist vielleicht der Name der Stadt. Nach einer Woche auf der Insel Sokotra freute ich mich darauf, die Inselhauptstadt zu erkunden, auch wenn ich nicht so recht wusste, was ich mir dort ansehen wollte. Hadibu ist immerhin eine Universitätsstadt. Die Bewohner der Insel haben die Auswahl zwischen einer saudi-arabischen, einer emiratischen und einer jemenitischen Uni. Letztere ist günstiger, hat aber auch einen schlechteren Ruf.

In Hadibu gibt es ein Fußballstadion, das sehr modern wirkt. Es hat kein Dach, ist daher also eher ein Fußballplatz. Der Zaun, der das Spielfeld umgibt, wirkt neu. Er verhindert, dass Bälle das Stadion verlassen. An einer Seite befindet sich eine Tribüne. Aber die Zuschauer sitzen auch auf der etwa drei Meter hohen Mauer, die den Fußballplatz umgibt. Es geht sehr gesittet zu und niemand stört sich daran, dass ich das Gelände betrete. Offenbar ist der Besuch kostenfrei.

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